
Klassisch, abgeschrägt, zweiflügelig, bodengleich: Es gibt viele Kniestocktür-Varianten. Foto: Wellhöfer
Kniestocktüren: Funktion und Varianten
Innenwände unter Dachschrägen verfügen in Wohngebäuden oft über so genannte Kniestocktüren. Diese Luken sind ziemlich praktisch, erlauben sie es doch, die Fläche hinter der Verkleidung als versteckten Stauraum zu nutzen. Auch wenn die Öffnungen in der Regel eher unauffällig wirken, gilt gleichwohl, dass Kniestocktür nicht gleich Kniestocktür ist. Das Sortiment ist durchaus vielfältig.
Statt Kniestocktür ist auch der Ausdruck Drempeltür geläufig. Wie bereits im BaustoffWissen-Beitrag „Was ist ein Kniestock?“ erwähnt, werden die Begriffe Kniestock und Drempel nämlich oft synonym verwendet. Doch egal ob von einer Kniestock- oder einer Drempeltür die Rede ist, gemeint ist in beiden Fällen eine Öffnung in einer Wand unter der Dachschräge, die auf dem Dachboden fußt. Und diese Wand befindet natürlich nicht direkt über der Außenwand des Gebäudes, sondern ein Stück weiter im Innenraum – nur so kann schließlich Stauraum entstehen.
Eine Tür in der Außenwand oberhalb des Dachbodens wäre auch eher eine absurde Vorstellung. Trotzdem ist die Klarstellung an dieser Stelle notwendig, denn selbst Fachleute machen oft keinen Unterschied zwischen den Begriffen Kniestock und Drempel, sondern verwenden stattdessen beide Wörter sowohl für die Außenwände als auch für senkrechte Verkleidungen unter der Dachschräge.
Vielfältige Maße möglich

Die Öffnungsluken bieten reichlich Stauraum unter der Dachschräge. Foto: Wellhöfer
Wie vielfältig das Angebot an Kniestocktüren heute ist, lässt sich gut an den Produkten von Wellhöfer illustrieren. Der Dachbodentreppen-Spezialist vertreibt nämlich auch Kniestocktüren und hat sein diesbezügliches Sortiment erst vor Kurzem erheblich erweitert.
Zunächst einmal sind Kniestocktüren nicht immer gleich groß. Für die Wandöffnung gibt es zwar Normgrößen: wahlweise 60 oder 70 cm breit sowie 80 oder 100 cm hoch. Doch auch Maßanfertigungen sind möglich. Bei Wellhöfer können die Kunden beliebig wählen zwischen einer Breite von 30 bis 100 cm und einer Höhe von 30 bis 180 cm. Die kleinstmögliche Tür hat demnach Maße von 30 x 30 cm, und die größte Wahloption liegt bei 100 x 180 cm.
Bei der Wahl der Türbreite ist zu beachten, dass Maße über 70 cm eine zweiflügelige Ausführung erfordern. Wellhöfer bietet solche geteilten Türblätter optional auch schon ab 50 cm Breite an. Wählen kann der Kunde auch, ob sich die Scharniere auf der linken oder rechten Seite des Türflügels befinden sollen. Nach Herstellerangaben lassen sich die Flügel auch jederzeit einfach und schnell aus- und wieder einhängen. Das ist praktisch, wenn man zum Beispiel sperrige Gegenstände aus- oder einräumen möchte.
Normalerweise sind die Türen viereckig. Es gibt aber auch Sonderformen. Unter Treppen oder bei Drempeln mit seitlichem Zugang kann zum Beispiel eine abgeschrägte Wandöffnung in Dreiecksform sinnvoll sein. Auch hier bietet Wellhöfer eine passende Lösung. Bei dieser Variante hat das Türblatt, wie auf dem Foto ganz oben zu sehen ist, tatsächlich sogar fünf Ecken. Strenggenommen handelt es sich also gar nicht um ein Dreieck.
Mit oder ohne Bodenschwelle

Die wandbündige Version ohne Deckleisten wird mit Anputzleisten montiert. Foto: Wellhöfer
Serienmäßig verfügen die einbaufertigen Wellhöfer-Bauelemente über ein weiß beschichtetes Türblatt in Möbelqualität sowie einen ebenfalls weißen Zargen-Rahmen. Der Rahmen hat standardmäßig vier Seiten, weil Kniestocktüren meist ein paar Zentimeter oberhalb der Dachbodenebene eingebaut werden, sodass eine Bodenschwelle entsteht. Wellhöfer bietet neuerdings aber auch eine dreiseitige Ausführung an, die einen ebenen, barrierefreien Durchgang zum Stauraum ermöglicht.
Rund um die Öffnung verfügen Kniestocktüren oft über zierende Deckleisten, die auf der Wandoberfläche angebracht sind. Es gibt aber auch wandbündige Ausführungen, bei denen zwischen Tür und Wand ein glatter Übergang existiert. Diese Variante empfiehlt sich insbesondere beim Einbau in Gipskarton-Ständerwände. Auch Wellhöfer hat die wandbündige Ausführungsvariante neuerdings im Programm. Zum Einsatz kommen dabei stärkere Türblätter sowie spezielle Anputzleisten rund um die Wandöffnung.
Wärmeschutz optional
Auf Wunsch bietet Wellhöfer die Türblätter auch mit innenseitig aufkaschierter Dämmstoffauflage. Damit erreicht das Bauelement einen U-Wert von 0,75 W/m²K (Produktvariante „Wärme-Schutz 3D“). Bei der Variante Wärme-Schutz 4D sind es sogar 0,50 W/m²K. Zusätzlich kann der Kunde auch einen optimierten Brandschutz ordern. In der Ausführung „Feuer-Schutz FS30 2S“ erreichen die Kniestocktüren eine beidseitig geprüfte Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten.
Umfangreiche Hilfen zur Türauswahl bietet Wellhöfer auf der Website www.kniestocktueren.de. Der dortige Konfigurator „Mass-Box“ macht die Auswahl eines individuell passenden Produkts ganz einfach.
Über den Autor
Roland Grimm ist seit Februar 2013 freier Journalist mit Sitz in Essen und schreibt regelmäßig Fachwissen-Artikel für
BaustoffWissen. Zuvor war er rund sechs Jahre Fachredakteur beim Branchenmagazin
BaustoffMarkt und außerdem verantwortlicher Redakteur sowie ab 2010 Chefredakteur der Fachzeitschrift
baustoffpraxis.
Kontakt:
freierjournalist@rolandgrimm.com
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