RM Rudolf Müller
Weiterbildung für Bodenaufbau für Fußbodenheizungen

Neben dem theoretischen Teil für den Bodenaufbau für Fußbodenheizungen werden den Teilnehmern ebenfalls praktische Tipps und Tricks gezeigt. Foto: Herotec

Boden und Wand
08. August 2019 | Artikel teilen Artikel teilen

Weiterbildung für Bodenaufbau für Fußbodenheizungen

Das Ahlener Unternehmen Herotec hat im Jahr 2017 ein neues Weiterbildungsprogramm ins Leben gerufen. Das Wärmebodenpartnerkonzept richtet sich an alle, die mit der Verlegung von Fußbodenheizungen und dessen Bodenaufbau zu tun haben.

Damit will der Hersteller erreichen, dass die Tätigkeit klarer strukturiert wird und die Installation aus einer Hand erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil aus Sicht des Unternehmens: Die derzeit hohe Nachfrage nach Fußbodenheizungen könne schneller erfüllt werden. Wir haben Geschäftsführer Thomas Heuser dazu ein paar Fragen gestellt.

BaustoffWissen: Herr Heuser, Herotec hat das Wärmebodenpartnerkonzept ins Leben gerufen. Was kann man sich darunter vorstellen?

Thomas Heuser: Der Fußboden selbst ist durch seine unterschiedlichen Aufbaumöglichkeiten ein komplexes Thema geworden. Kommt jetzt noch eine Flächenheizung hinzu, kann es schnell zu Problemen zwischen den einzelnen Komponenten und Gewerken kommen. Dies wollen wir verhindern und haben die Weiterbildung zum Wärmebodentechniker entwickelt. Damit ist es jedem, der mit der Verlegung von Fußbodenheizungen und dessen Bodenaufbau zu tun hat, möglich, die gesamte Leistung aus einer Hand anzubieten. Wir umgehen also die Schnittstellen. In den zwei Jahren, in denen wir diese Weiterbildungsmaßnahme anbieten, haben wir nur positive Resonanz bekommen. Sei es von den geschulten Betrieben, die damit ein Alleinstellungsmerkmal bekommen haben, oder von den Endkunden und Planern, die nun nur noch einen Ansprechpartner für den Bodenaufbau haben. Wenn man so möchte, eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

BW: Sind es nur die Schnittstellen, die sich dadurch verbessern lassen?

T.H.: Nein, keineswegs. Das ist nur eine Facette. Wir haben momentan auch noch ein ganz anderes Problem im Markt. Die Auftragsbücher im Handwerk sind voll. Besonders im Sanitär- und Heizungssektor hinterlässt diese Entwicklung Spuren. Besonders, da die Nachfrage nach Flächenheizungen stark angestiegen ist. Warteschleifen, die zwischen Gewerken entstehen, verschlechtern die Situation zusätzlich. Ist die Installation der Heizschlangen fertig, muss erst wieder auf den Estrichleger gewartet werden. Diese Zeit lässt sich besser takten, wenn alles in einer Hand liegt. Zudem werden die einzelnen Gewerke entlastet. Kann der Heizungsinstallateur aufgrund von einem Auftragsüberschuss nicht, springt ein anders Gewerk ein. Oder umgekehrt.

BW: Und wer ist die Zielgruppe dieser Weiterbildung?

T.H.: Die Zielgruppe ist klar überschaubar. Im Prinzip kommt jeder infrage, der mit der Verlegung von Fußbodenheizungen und dessen Bodenaufbau zu tun hat. Meist sind das die SHK-Installateure oder Estrichleger. Allerdings legen wir Wert darauf, dass nur ein Meister oder jemand mit einer vergleichbaren Qualifikation nach § 8 der HWO zur Ausbildung zugelassen wird. Überdies sehen wir Planer und Architekten sowie Fliesenleger mit der Weiterbildung gut beraten. Immerhin reden wir bei einem Bodenaufbau über ein System. Hier müssen Dämmung, Heizung, Estrich und Bodenbelag eine Einheit bilden. Umso größer das Verständnis für das Zusammenspiel und die einzelnen Komponenten ist, umso geringer ist die Fehlerquote am Schluss.

BW: Welche Themen werden bei den Schulungen behandelt?

T.H.: Die Weiterbildung ist sehr umfangreich. Das hat einen guten Grund. Wir möchten, dass die Teilnehmer nach den vier Tagen alles rund um den Bodenaufbau wissen und auch praktisch umsetzen können. Deshalb haben wir die Inhalte zusammen mit dem TÜV Rheinland entwickelt. Dieser prüft abschließend auch das Verständnis.

Die Zertifizierung umfasst vier Schwerpunkte: Im Abschnitt Rechtsgrundlagen beschäftigen sich die Teilnehmer unter anderem mit der Produkthaftung, den VOB/B beziehungsweise BGB und der Arbeitssicherheit. Des Weiteren werden die Grundlagen der Heiztechnik bezüglich der Flächenheizung/-kühlung vorgestellt. Neben der Übersicht über die zahlreichen Systeme geht es um den Aufbau und die Verlegearten, bis hin zur Wasseraufbereitung.

Schließlich werden Technik, Komponenten, Planung sowie Kalkulation besprochen. Für die Abnahme des Zertifikats mit drei Jahren Gültigkeit zeichnet – wie erwähnt – der TÜV Rheinland verantwortlich. Im Praxisteil – ohne Prüfungsrelevanz – können die Teilnehmer das Erlernte direkt anwenden. Dazu erproben sie die Verlegung verschiedener Systeme und bekommen Tipps sowie Tricks gezeigt.

BW: Was bedeutet dies alles für den Fachhandel? Gibt es hier Berührungspunkte?

T.H.: Selbstverständlich. Der Fachhandel ist ein wichtiger Teil des Konstrukts. Immerhin steht er an der vordersten Front und hat direkten Kontakt zu unseren Zielgruppen. Meist berichtet der Handwerker von seinen Problemen vor Ort beim Fachhandel. Wenn ihm also dort direkt weitergeholfen werden kann, ist das für alle Beteiligten eine optimale Konstellation. Selbstverständlich kann uns auch jeder direkt ansprechen und Informationen zum Thema anfordern. Eigens dafür haben wir auch eine Homepage unter herotec.de/webinar-fuer-architekten-und-planer/ eingerichtet. Hier haben Interessenten die Möglichkeit, sich zu kostenlosen Webinaren anzumelden und mehr über den Wärmebodentechniker zu erfahren.

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