
Glasierte Dachziegel fallen durch ihre hochglänzende Oberfläche auf. Die glatte Oberfläche ist widerstandsfähig und unempfindlicher gegen Schmutz. Foto: Creaton
Merkmale von Tondachziegeln
Tondachziegel gibt es in einer Vielzahl an Ausführungen. Nicht nur die unterschiedlichen Ziegelformen und -farben verleihen dem gedeckten Dach ein charakteristisches Aussehen. Auch die Oberflächenbeschaffenheit spielt eine wichtige Rolle. Die verschiedenen Formen, Farben und Oberflächen zu kennen ist wichtig, um Kunden optimal zu beraten und eine Kaufentscheidung herbeizuführen.
Serie „Grundlagen Dach“ – Teil 3
Für die Herstellung von Tondachziegeln werden Ton und Lehm aus der Erde gewonnen. Bevor die Rohstoffe weiterverarbeitet werden, werden diese mit Wasser angefeuchtet und im Sumpfhaus gelagert. Im sogenannten Koller zermalmen schwere Eisenräder die Klumpen zu einer geschmeidigen Masse, die anschließend verdichtet wird.
Die fertige Masse wird geschnitten und gepresst. Bei diesem Prozess wird die Ziegelform bestimmt. Anschließend müssen die Ziegel zunächst in der Trocknungskammer mehrere Stunden trocknen, um anschließend gebrannt zu werden.
Jedes Modell hat seine eigene Form und wird daher auch individuell verlegt. Zu den gängigsten Dachziegelmodellen gehören:
- Flachdachziegel
- Reformziegel
- Glattziegel
- Doppelmuldenfalzziegel
- Hohlfalzziegel
- Großflächenverschiebeziegel
- Bieberschwanzziegel
Beim Brennvorgang wird das Element Eisen, das sich in geringem Anteil im Ton befindet, bei einer Brenntemperatur von circa 1.000 Grad zu Eisenoxid verbrannt. Dies verleiht dem Dachziegel den klassischen naturroten Farbton. Die matte und natürliche Oberfläche der naturbelassenen Ziegel ist diffusionsoffen, feuerresistent und UV-beständig.
Mit einem zusätzlichen Oberflächenauftrag – einer Engobe oder Glasur – lassen sich die Dachziegel optisch variabel gestalten. Dabei sind nicht nur verschiedene Farbtöne möglich. Auch der Glanzgrad in matt, mattglänzend oder glänzend wirkt sich auf das Flächenbild aus. So verfügt der Dachdecker über verschiedene Optionen, ein Dach zu gestalten, und kann seinen Kunden eine breite Auswahl anbieten.
Bei der Fertigung einer Engobe wird der noch ungebrannte Ziegel mit einer sogenannten Schlämme – einer Mischung aus Tonmineralien, Farbpartikeln und Wasser – beschichtet. Bei über 1.000 Grad Celsius wird die Engobe in den Ziegel eingebrannt. Die engobierten Dachziegel sind diffusionsoffen und erzeugen eine matte oder seidenmatte Optik.
Die Glasur schafft dagegen eine hochglänzende Oberfläche. Glasierte Dachziegel werden vor dem Brennvorgang mit einer Glasur, die vor allem aus gemahlenen und vorgeschmolzenen Gläsern oder Quarzen – den sogenannten Glasurfritten – bestehen, überzogen beziehungsweise besprüht. Beim Auftrag legt sich die Glasur wie ein schützender Panzer über den Ziegel. Die glatte Oberfläche bewirkt, dass die glasierten Ziegel besonders widerstandsfähig, zum Beispiel gegen Vermoosung, sind.
Teil 1 – Was ist was am Dach?
Teil 2 – Welche Form gibt es beim Dach?
Teil 4 – Vorschriften und Regelwerk beim Dach
Teil 5 — Wassereinlauf beim Dach beachten
Zum Autor
Klaus Steinbach
ist Anwendungstechniker bei Creaton.
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