RM Rudolf Müller

Wird der vom ZVDH vorgegebene Neigungswinkel unterschritten, ist ein zusätzliches entsprechendes Unterdach, beispielsweise ein wasserdichtes Unterdach, Pflicht. Foto: Creaton

Dach
06. März 2020 | Artikel teilen Artikel teilen

Wassereinlauf beim Dach beachten

Das Dach ist mehr als jedes andere Bauteil am Haus das ganze Jahr über verschiedenen Witterungen ausgesetzt. Eine der wichtigsten Funktionen eines Daches ist es, Regenwasser abzuleiten.

Serie „Grundlagen Dach“ – Teil 5

Viele Dachziegel sind so aufgebaut, dass sie mit verschiedenen Verfalzungen ineinandergreifen und überlappen, damit Wasser effektiv ablaufen kann. Um Kunden bei der Wahl eines Ziegelmodells optimal zu beraten, sollten die Funktionsweisen der Verfalzungsarten und der Wasserführung am Dach berücksichtigt werden.

Verfalzungsarten

Werden Doppelmuldenfalzziegel im Verband gedeckt, läuft das Niederschlagswasser über die Falz auf die Fläche des darunterliegenden Dachziegels. Foto: Creaton

Neben Hohlfalz- und Doppelmuldenfalz gehören auch Flachdachziegel, Glattziegel und Reformziegel zu den Dachziegelarten, die mit Verfalzungen ausgestattet sind. Betrachtet man die Vorderseite des Ziegels, sieht man deutlich, dass an der Kopfseite und an der linken Seite eine oder zwei Erhöhungen verlaufen, die sogenannten Kopffalz- und Seitenfalzrippen – der Raum dazwischen wird als Nut bezeichnet.

Auch auf der Rückseite des Ziegels verlaufen an der linken Seite die sogenannten Deckfalzrippen, die bei der Verlegung in die Seitenfalznut greifen. An der oberen Kante befindet sich die Aufhängenase, mit der der Ziegel auf der Lattung eingehakt wird. Die Fußfalzrippen an der unteren Seite greifen bei der Verlegung in die Kopffalznut.

Wasserführung

Die Falze haben vor allem wasserführende Eigenschaften. So verlaufen zum Beispiel beim Doppelmuldenfalzziegel die Kopf- und Seitenfalz ineinander über und bilden eine Ringverfalzung. Wird der Doppelmuldenfalzziegel in Verbanddeckung verlegt, wird das Niederschlagwasser über die Ringverfalzung auf die Fläche des darunterliegenden Dachziegels abgeleitet.

Dank dieser wasserführenden Eigenschaften ermöglichen die Dachziegel die Eindeckung besonders flach geneigter Dächer. Aber auch hier gelten die vom ZVDH vorgeschriebenen Vorgaben zu Dachneigungen.

Hinweise zur Wahl des richtigen Unterdachs

Der Trend geht zu immer flacher geneigten Steildächern. Je nach Dachneigung ist es Pflicht, ein entsprechendes Unterdach zu installieren. Je nach Neigungswinkel muss ein entsprechendes Unterdach beispielsweise als wasserdichtes Unterdach ausgeführt werden.

Das Unterdach bildet die zweite wasserführende Ebene unter der Dacheindeckung.

Je nach Anforderung können Unterspannbahnen oder Unterdeckbahnen sowie ein regensicheres und wasserdichtes Unterdach zum Einsatz kommen. Das Regelwerk des ZDVH legt fest, welche Art von Unterdächern bezogen auf das individuelle Bauvorhaben erforderlich ist.

In den „Fachregeln für die Dacheindeckung mit Dachziegel und Dachsteinen“ werden die erhöhten Anforderungen an das Dach definiert. So erhöhen sich grundsätzlich die Anforderungen an das Unterdach, je flacher die Dachneigung wird. Aber auch Besonderheiten in der Konstruktion, wie eine stark gegliederte Dachfläche, sind zu beachten. Soll das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt oder sollen technische Anlagen auf dem Dach installiert werden, fallen entsprechende Voraussetzungen an. Und natürlich haben auch klimatische Verhältnisse einen Einfluss auf die Anforderungen, die das Dach erfüllen muss.

Teil 1 – Was ist was am Dach?

Teil 2 – Welche Form gibt es beim Dach?

Teil 3 – Merkmale von Tondachziegel

Teil 4 — Vorschriften und Regelwerke beim Dach

Zum Autor

Klaus SteinbachKlaus Steinbach

ist Anwendungstechniker bei Creaton.

 

 

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