RM Rudolf Müller
Unter Strahlenverdacht: Sendetürme, Modems und Handys

Sind sie nun schädlich oder sind sie es nicht? Über die Strahlung von Sendetürme, Modems oder Handys wird seit Jahren gestritten.

 
Dämmstoffe
03. März 2010 | Artikel teilen Artikel teilen

Wie kann man sich gegen Elektrostrahlung schützen?

Über die Auswirkungen, die elektromagnetische Wellen auf unseren Körper haben wird viel gestritten. Die einen warnen vor „Elektro-Smog“ und Krebsgefahr, die anderen sprechen von Panikmache oder Verschwörungstheorie. Fast ein Glaubenskrieg, wissenschaftlich fundierte Untersuchungen gibt es kaum. Doch es gibt bereits Möglichkeiten, sich vor unerwünschter Strahlung in den eigenen vier Wänden zu schützen. Die Firma Rigips erklärt die Wirkung von Elektro-Strahlung und stellt euch eine Spezial-Platte vor, mit der sich elektromagnetische Wellen zu 100 Prozent reduzieren lassen sollen.

Bei nahezu allen elektromagnetischen Wellen, die technisch erzeugt werden, ist eine gewisse Periodizität nachweisbar. Diese sogenannten Pulsungen bzw. gepulsten Anteile kann man sich in etwa vorstellen wie die intervallartigen Lichtblitze einer Stroboskoplampe. Der Vielfalt vorhandener und ständig wachsender Strahlungsquellen innerhalb und außerhalb von Gebäuden kann sich niemand entziehen. Über die Bedeutung und Auswirkung elektromagnetischer Strahlungen, wie z. B. die intensive Nutzung mobiler Kommunikationstechnologie, für die Gesundheit wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Unabhängig von wissenschaftlichen Untersuchungen oder gesellschaftlichen Einschätzungen gilt das Prinzip der verantwortlichen Vorsorge, solange es keine validen objektiven Erkenntnisse gibt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich verstärkt die Anforderung, mögliche Abschirmmaßnahmen gegenüber elektromagnetischer Strahlung, der so genannten Transmissionsdämpfung, zu prüfen und – wo möglich – zu nutzen. Bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten ist prophylaktischer Strahlenschutz insbesondere für Wohn- und Arbeitsbereiche eine sehr sinnvolle, weil auf Zukunft ausgerichtete Entscheidung. Die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen kann durch Materialien mit hohen elektrischen Eigenschaften beeinflusst werden.

Reflexion wie ein Spiegel

Spiegel-Effekt der Climafit-Platte


Die Eindringtiefe der elektromagnetischen Wellen ist abhängig von der Leitfähigkeit des Materials und der vorhandenen Frequenz. Großflächige metallische Abschirmungen reflektieren die elektromagnetischen Wellen ähnlich wie ein Spiegel.

Die Eindringtiefe der elektromagnetischen Wellen ist abhängig von der Leitfähigkeit des Materials und der vorhandenen Frequenz. Großflächige metallische Abschirmungen reflektieren die elektromagnetischen Wellen ähnlich wie ein Spiegel. Durch diese Reflexion kann es zu einer entgegen gesetzten Ausprägung stehender Wellen (Interferenzen) kommen. Die resultierende Feldstärke kann in Reflexionsrichtung lokal sogar verstärkt werden.Bedingt durch die minimalen Leitungsverluste bei metallischen Gegenständen, bleibt die Energie des elektromagnetischen Felds erhalten, die elektromagnetische Welle wird in der Ausbreitungsrichtung minimiert. Anders verhält es sich bei der Climafit-Platte: Ihr Gips enthält kristallin gebundenes Wasser.

Durch die einzigartige Kombination von elektrisch gut leitfähigem Graphit und Kristallwasser erhält die Climafit-Platte ihre elektrische Leitfähigkeit. Aufgrund des speziellen sogenannten Dipolmoments werden die Wassermoleküle durch die elektromagnetische Strahlung angeregt. Durch diese Schwingungen wird die Strahlungsenergie in Bewegungsenergie, d. h. Wärme, umgesetzt. Diese Wärme wird dann abgeleitet und somit die Strahlung absorbiert. Diese guten Absorptionseigenschaften von Wasser werden u. a. bei Mikrowellengeräten genutzt, um wasserhaltige Stoffe zu erhitzen.Diese besondere Kombination der Climafit-Platte ermöglicht es, elektromagnetische Wellen zu einem Großteil zu absorbieren und zu reflektieren. Beim Auftreffen einer elektromagnetischen Welle auf Climafit wird die Welle mehr oder weniger stark reflektiert. Der nicht reflektierte Anteil der Welle dringt in das Material ein (Transmission) und wird dort zu einem Großteil absorbiert. Beim Austritt der Welle auf der rückwärtigen Seite der Schirmung tritt wiederum eine Reflexion auf.

Deutliche Reduzierung der Strahlung

Schirmdämpfungsleistung


Die Tabelle zeigt die frequenzabhängige Schirmdämpfungsleistung der Platte Climafit.

Bedingt durch die Eigendämpfung der Luft, verringert sich bei der Nutzung höherer Übertragungsfrequenzen der Funkzellenradius, was einen weiteren Ausbau an Senderstandorten bedingt. Durch die zunehmende Anzahl an Senderstandorten steigt die Strahlenbelastung kontinuierlich an und damit auch die Anforderung an den vorbeugenden Strahlenschutz gerade in sensiblen Räumen. Das Climafit-System bietet hier zukunftsorientierte wirtschaftliche Strahlenschutzkonstruktionen im trockenen Ausbau.

Niederfrequente elektrische Wechselfelder können durch die Anordnung von elektrisch leitfähigen Climafit-Platten abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wird die Konstruktion gemäß DIN VDE 0100-410 in das Erdpotenzial einbezogen. Durch die Erdungsmaßnahme wird eine Feldsenke künstlich in die Nähe der Feldquelle gebracht. Das sich abkoppelnde elektrische Feld wird so direkt in das Erdpotenzial abgeleitet.
Beispiel:
Für die Versorgung einer Steckdose befindet sich bei einer konventionellen Montagewand eine dreiadrige Leitung innerhalb der Unterkonstruktion. Ein Stromabnehmer, z. B. eine Tischlampe, ist nicht eingeschaltet. Damit ein potenzieller Verbraucher jederzeit mit Strom versorgt werden kann, steht die Leitung permanent unter Spannung. Durch die entstehende Potenzialdifferenz breitet sich ein elektrisches Wechselfeld räumlich aus. Die Ausbreitung des elektrischen Felds wird in den Grafiken farblich dargestellt. Die Verwendung von elektrisch leitfähigen Climafit-Platten vermindert, unter Einbeziehung der Konstruktion in das Erdpotenzial, eine Ausbreitung der elektrischen Felder.

Quelle: Saint-Gobain Rigips


Tipp:
Weiterführendes Wissen finden Sie in „Baustoffkunde für den Praktiker“.

 

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