
Mineralwolle (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)
Mineralwolle: Gesundheitsaspekte, Verarbeitung, Entsorgung
Mineralwolle, sei es Glas- oder Steinwolle, ist ein weit verbreitetes Baumaterial, das in verschiedenen Bauprojekten Anwendung findet. In diesem Artikel werden die Gesundheitsaspekte in Bezug auf Mineralwolle, die fachgerechte Verarbeitung und die richtige Entsorgung dieses Materials beleuchtet.
Gesundheitsaspekte Mineralwolle im Wohnbereich
Die Frage nach der Gesundheitsverträglichkeit von Mineralwolle beschäftigt viele. In Bezug auf Hausbewohner wird angenommen, dass das Risiko minimal ist. Doch wie steht es um diejenigen, die Mineralwolle installieren oder bei Sanierungsarbeiten damit umgehen? Hier ist eine klare Unterscheidung zwischen älteren und neueren Mineralfasern wichtig. Während ältere Fasern, die vor 1996 verwendet wurden, als krebserregend gelten, werden Produkte ab 1996 als sicher eingestuft.
Sichere Installation

Innendämmung mit Steinwolle (Foto: Isover)
Wenn Mineralwolle ordnungsgemäß installiert wird, ist sie im Innenraum normalerweise nicht sichtbar. Typische Anwendungen sind Zwischen- oder Untersparrendämmung im Dachbereich oder Innendämmung von Außenwänden. Dabei wird das Material oft durch eine Dampfbremse und weitere Verkleidungen geschützt, wodurch die Freisetzung von Mineralfaserstaub oder schädlichen Bindemittelbestandteilen in den Innenraum von vornherein unwahrscheinlich ist. Gelegentlich kann es bei der Installation zu Hautreizungen und Juckreiz kommen, das jedoch nicht durch feinen Faserstaub, sondern durch gröbere Fasern verursacht wird. Dieses „Jucken“ ist unangenehm, aber in der Regel nicht gesundheitsschädlich. In den letzten Jahren hat die Industrie weichere Mineralwollprodukte entwickelt, die das Problem abmildern. Dennoch ist es ratsam, bei der Handhabung von Mineralwolle geschlossene Arbeitskleidung und Schutzhandschuhe zu tragen. Eine Krebsgefahr bestand bei „alter Mineralwolle“- die Gefahr bestand darin, dass Mineralwollfasern in die menschliche Lunge gelangen und dort verbleiben könnten, insbesondere bei älteren Produkten. In den 1990er-Jahren wurde Mineralwolle wegen dieser Gesundheitsrisiken kritisiert, und das Bundesarbeitsministerium stufte die Fasern als krebserregend ein. Als Reaktion darauf brachte die Industrie ab 1996 eine neue Generation von Mineralwolldämmstoffen auf den Markt, die als sicher gelten. Im Jahr 2000 wurde schließlich ein grundsätzliches Verbot von alter Mineralwolle erlassen. Seitdem dürfen in Deutschland keine Mineralwollprodukte mehr hergestellt, verkauft oder verarbeitet werden, die nicht bestimmte Kriterien erfüllen, wie sie in der Gefahrstoffverordnung festgelegt sind. Produkte mit dem RAL-Gütezeichen Mineralwolle gelten als sicher.
Entsorgung von Mineralwolle
Die richtige Entsorgung von Mineralwolle ist entscheidend, da sie nicht in den normalen Hausmüll gehört. Aufgrund der leichten Zerbrechlichkeit der Fasern ist bei der Entsorgung, wie bei der Installation von Mineralwolle, persönliche Schutzausrüstung erforderlich, einschließlich Schutzanzügen, Handschuhen, Kopfbedeckung, Schutzbrillen und Atemschutz. Gesetzliche Vorgaben schreiben vor, dass Mineralwolle getrennt, staubdicht verpackt und gekennzeichnet entsorgt werden muss. Geschlossene Behälter wie Tonnen, reißfeste Säcke oder Deckelmulden sind empfohlen, um das Austreten von Fasern zu verhindern. Es ist wichtig zu beachten, dass normale Müllsäcke für die Entsorgung von Mineralwolle nicht ausreichend sind. Die Kosten der Entsorgung variieren je nach Anbieter und werden in der Regel nach Gewicht berechnet. Es ist ratsam, Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen, um die beste Option zu finden. Zusätzlich ist es wichtig, Quittungen von der Entsorgung aufzubewahren, um die ordnungsgemäße Entsorgung nachweisen zu können.
Weitere Informationen zu Mineralwolle und deren fachgerechter Entsorgung finden Sie hier:
Ist Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) gesundheitsschädlich? (baustoffwissen.de)
Mineralwolle entsorgen: So wird’s gemacht (ausbaupraxis.de)