
Vorgefertigte Bauteile erlauben schon heute effizientere Bauprozesse. Foto: Dennert Baustoffwelt
Bezahlbarer Wohnraum: Potenzial durch Produktivitätssteigerung
In Deutschland herrscht akuter Mangel an bezahlbarem Wohnraum, hauptsächlich bedingt durch steigende Baukosten, die zu höheren Mieten und Immobilienpreisen führen. Dies hat auch zu einem Rückgang der Bauaktivitäten geführt, was die Wohnungsnot verschärft. Laut einer Studie von EY-Parthenon und der BayWa AG gibt es dennoch Potenzial, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, indem ungenutzte Produktivitätspotenziale gehoben werden.
Die Studie identifiziert drei Hauptbereiche zur Produktivitätssteigerung im Hochbau: verstärkte industrielle Vorfertigung, digitale Optimierung und serielles Bauen. Wenn die Baubranche diese Ansätze konsequent umsetzt, könnten bis zu 15 % mehr Gebäude errichtet und gleichzeitig 10 % der Kosten eingespart werden.
Die Bauindustrie in Deutschland unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften, was zu einer niedrigeren Produktivität im Vergleich zu anderen Industriezweigen führt. Industrielle Vorfertigung, digitale Prozessoptimierung durch BIM-Tools (Building Information Modeling) und serielles Bauen sind vielversprechende Wege, um die Effizienz zu steigern.
Die industrielle Vorfertigung von Bauteilen und Raummodulen, digitale Prozessoptimierung durch BIM-Tools und serielles Bauen können Bauprojekte beschleunigen und Kosten senken. Allerdings steht die Digitalisierung in der Baubranche noch am Anfang, und der Erfolg von BIM hängt von einer breiten Akzeptanz ab.
Serielle Bauweise lohnt sich grundsätzlich besonders bei größeren Flächen und kann bis zu 10 % der Kosten einsparen. Dies erfordert eine Änderung in der Vergabe von Bauland und bietet Potenzial für bezahlbaren Wohnraum in städtischen und ländlichen Gebieten.
Hier finden Sie ausführlichere Informationen zu dem Thema:
Mehr Wohnraum durch mehr Produktivität? – baustoffwissen