
Der in Vario verpackte Holzklotz ist nach zehn Jahren noch völlig unversehrt.
Isover: Langzeittest zu Feuchteschäden
Macht es einen Unterschied, ob man feuchtes Holz in eine herkömmliche, luftdichte PE-Folie verpackt oder ob man stattdessen diffusionsoffenes Folienmaterial verwendet? Ein eher zufälliger Langzeittest des Dämmsystem-Herstellers Isover zeigt hierzu eindrucksvolle Erkenntnisse.
Der Langzeittest, von dem wir hier sprechen, war so eigentlich gar nicht geplant. Im Jahr 2007 hatte die Isover-Akademie eine Schulung beim Fachhandelsunternehmen Walter Baustoffe in Leutkirch durchgeführt, in deren Verlauf zwei feuchte Holzstücke in unterschiedliche Folienmaterialien eingepackt wurden. Das Experiment sollte eigentlich nur zwei Wochen dauern und zeigen, welche Schäden Feuchtigkeit bereits nach kurzer Zeit am Holz verursachen kann, wenn die Folie nicht diffusionsoffen oft, wenn also Wasserdampf nicht entweichen kann.
Die Fragstellung hat für die Baupraxis eine große Relevanz, weil insbesondere im Dachbereich regelmäßig Holzbauteile mit Folienwerkstoffen („Dampfbremsen“) eingepackt werden, damit sie vor äußeren Feuchtigkeitseinwirkungen geschützt sind. Was aber passiert, wenn das Holz selbst zum Zeitpunkt der Folienverlegung noch relativ feucht ist? Genau das veranschaulichen die eingepackten Holzstücke aus der Schulung zehn Jahre später ziemlich eindrucksvoll.
Eindeutiges Ergebnis

Holzfäule und Schimmel haben dem in PE-Folie gelagerten Holz deutlich zugesetzt.
Die beiden Päckchen waren bei Walter Baustoffe zunächst in Vergessenheit geraten. Im Januar 2017 – abermals bei einer Isover-Schulung – erinnerte sich allerdings eine Mitarbeiterin des Handelsunternehmens daran. Die Päckchen wurden daraufhin wieder hervorgeholt, und der „zufällige“ Langzeittest förderte überraschend eindeutige Ergebnisse zutage. Das Holz, das in einer luftdichten PE-Folie gelagert worden war, zeigte deutliche Spuren von Holzfäule und Schimmel. Ein anderes feuchtes Holzstück hatte man dagegen in das diffusionsoffene Folienmaterial „Vario Klimamembran“ von Isover verpackt. Dieses Holzstück ist auch zehn Jahre später praktisch völlig unversehrt.
Der Grund dafür ist, dass die diffusionsoffene Folie durchlässig für Wasserdampf ist. Wenn die Feuchtigkeit im Holz also durch äußere Wärmeeinwirkung (Sonneneinstrahlung) verdampft, kann die Feuchtigkeit durch die Folienhaut nach außen entweichen. Anders als herkömmliche Dampfbremsen „konserviert“ Vario nicht den Ausgangszustand, sondern gleicht Feuchte immer wieder aus und hält das Holz so auf Dauer trocken – heißt es in einer Pressemitteilung von Isover.
„Was sich im Kleinen gezeigt hat, gilt bei sachgerechter Verarbeitung der Vario-Folie beispielsweise auch für die Dachkonstruktion eines Einfamilienhauses“, erläutert Christian Rauh, Geschäftsführer der Walter Baustoffe GmbH. „Wer hier auf die diffusionsoffene Klimamembran setzt, ist langfristig vor Feuchteschäden geschützt – und dies bei nur minimal höheren Anschaffungskosten.“ Begeistert von dem deutlich sichtbaren Unterschied plant Rauh die Päckchen in einer Vitrine auszustellen und sie künftig aktiv mit in die Beratung einzubeziehen.