
Das ZELUBA wurde nach den Prinzipien einer umweltgerechten Leichtbauweise konstruiert. Foto: Fraunhofer WKI / Manuela Lingnau
Forschungsneubau für Leichtbaulösungen
Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung hat seine Forschungskapazitäten erweitert. Auf dem Campus der TU Braunschweig entstand das „Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten“ (ZELUBA) – in unmittelbarer Nachbarschaft von Bauinstituten der Universität.
Bereits Anfang Juni haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut (kurz: Fraunhofer WKI) den Neubau bezogen. Sie wollen dort künftig nachhaltige Leichtbaulösungen für die Bauindustrie entwickeln. Der wissenschaftliche Fokus des ZELUBA liegt auf der Erforschung von hybriden Bauteilen, speziell auf der Kombination von Beton mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Flachs und Naturfasertextilien.
Eine besondere Kompetenz liegt außerdem in der Simulation und in analytischen Modellen zu bauphysikalischen Fragestellungen sowie in der Erdbebenmodellierung mithilfe eines „Shaking table“. Das ZELUBA verfügt außerdem über einen elektrodynamischen „Shaker“ zur Untersuchung von Schwingerregungen kleinerer Größenordnungen. Des Weiteren steht dem Fraunhofer WKI ein Gerät für Computertomographie (CT), eine Doppelgreifer-Webmaschine sowie ein Rasterelektronenmikroskop (REM) zur Verfügung.
Holz und Beton
Auch der Braunschweiger Neubau selbst setzt auf hybride sowie nachhaltige Leichtbaulösungen. Insbesondere Holz wird dort als konstruktiver Baustoff genutzt. Der zweiteilige Holzbau umfasst ein dreigeschossiges Labor- und Bürogebäude sowie eine Prüffeldhalle mit Erdbebenprüfstand. Die Gebäudehülle des als Foyer genutzten Verbindungsbaus besteht neben Glas aus filigranem Stahlbeton.
Die beiden kubischen Gebäudekörper wurden von einer Arbeitsgemeinschaft der Architekturbüros DGI Bauwerk aus Berlin sowie Schneider + Schumacher aus Frankfurt/Main geplant. Sie sind leicht versetzt zueinander angeordnet, sodass sich ein großzügiger Vorplatz ergibt. Zur Straße hin bietet die weitgehend offene Hallenfront einen Einblick in die Forschungsarbeit.
„Leuchtturm der Forschung“
„Das ZELUBA bietet eine wissenschaftliche Heimat für Forschende des Fraunhofer WKI, der TU Braunschweig sowie von Partnern und verstärkt die wissenschaftliche Exzellenz der Region“, freut sich Fraunhofer-Institutsleiter Professor Dr.-Ing. Bohumil Kasal. „Damit ist ein Leuchtturm der Forschung im Bereich der nachhaltigen Leichtbaulösungen entstanden, der über den Standort Braunschweig hinausstrahlt.“
Das Fraunhofer WKI mit Standorten in Braunschweig, Hannover und Wolfsburg arbeitet bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit der TU Braunschweig und der Industrie an hybriden Leichtbausystemen auf Basis nachwachsender Rohstoffe für den Hochbau. Nahezu alle Verfahren und Werkstoffe, die aus der Forschungstätigkeit hervorgehen, werden industriell genutzt.
Mit dem ZELUBA-Neubau wird diese Arbeit auf 1.700 m2 Nutzfläche fortgesetzt, die 39 Arbeitsplätze und Labore, einen Seminarraum und eben die Prüffeldhalle umfassen. Der wissenschaftliche Fachbereich „Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten“ war bisher am Braunschweiger Hauptstandort des Fraunhofer WKI angesiedelt.