Einige Hersteller haben innovative Lehm-Kalkfarben entwickelt, um die jeweiligen Stärken von Lehm und Kalk zu kombinieren. Ein Beispiel ist die Lehm-Kalkfarbe von Haga, einem Schweizer Naturbaustoff-Hersteller. Diese Farbe enthält Lehmpulver, Sumpfkalk, Kalkstein- und Marmormehl sowie weitere Zusatzstoffe. Sie ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich und erfordert mindestens zwei Anstriche, wobei zwischen den Schichten eine Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden einzuplanen ist.
Der Kalk in der Lehm-Kalkfarbe verleiht nicht nur Haltbarkeit, sondern auch eine erhöhte Wasserbeständigkeit. Dennoch ist zu beachten, dass diese Farbe nicht für Nassräume geeignet ist, da Lehm bei direktem Kontakt mit flüssigem Wasser seine Stabilität verlieren kann. Auf der anderen Seite trägt Lehm wesentlich zur Regulierung der Raumfeuchtigkeit und zur Verbesserung des Raumklimas bei.
Bei der Verwendung von Lehm-Kalkfarben ist zu beachten, dass mineralische Untergründe wie Lehmputz, Kalkputz oder Kalkzement bevorzugt werden sollten. Die direkte Anwendung auf Raufasertapete, Kunststoff oder stark saugenden Oberflächen ist nicht empfohlen und erfordert eine Grundbeschichtung. Für diesen Zweck bietet Haga Produkte wie „Bio-Kalkputzglätte“ und den „Kalk-Universalspachtel“ an, die die Wasserdampf-Aufnahmefähigkeit der Wand erhöhen und möglicherweise effektiver sind als der abschließende Farbanstrich selbst. Mit Lehm-Kalkfarben können Sie nicht nur ästhetische Wandgestaltung realisieren, sondern auch ein gesünderes und angenehmeres Raumklima in Ihren Innenräumen schaffen.