
Bei der Verlegung im Bereich der in den Boden eingelassenen Scherenheber war Präzisionsarbeit gefragt.
Fotos: Kiesel Bauchemie
Belastbarer Fliesenboden in Kfz-Werkstatt
Fliesenböden von Kfz-Werkstätten sind hohen Belastungen ausgesetzt. Zudem sollten sie rutschfest sein. Bei der Verlegung der Feinsteinzeugfliesen in einer Werkstatt musste deshalb einiges beachtet werden. Unter anderem wurde eine schnell erhärtende Hochbelastungsfuge eingesetzt, die durch hohe Abriebfestigkeit auch den im Gewerbebetrieb eingesetzten Hochdruckreinigern widersteht.
Der 1a Autoservice-Partner Marco Schuster in Markt Erlbach offeriert Kunden unterschiedlicher Marken einen breit gefächerten Kfz-Service. Das Spektrum umfasst neben Wartung, Inspektion und Reparatur auch die Nachrüstung von Fahrzeugen mit Diesel- und Ottomotor. Der insgesamt 500 Quadratmeter große Werkstatt-Neubau im Industriegebiet der fränkischen Marktgemeinde entstand 2018 innerhalb von nur sechs Monaten. Das Betriebsgebäude beinhaltet neben einer Direktannahme und vier Arbeitszonen für Pkw und Kleintransporter auch ein Lager über dem Bürotrakt für die Aufbewahrung von Kundenrädern.
Im eigentlichen Werkstattbereich, der über 300 Quadratmeter Fläche einnimmt, finden sich Prüfstände und moderne Scherenheber, die in den Fußboden der Halle integriert werden mussten. Für Gerd Pehl aus Bad Windsheim und Kersten Ingrisch aus Uffenheim, die zwei ausführenden Fliesenleger, die Schusters Architekt für den Neubau verpflichtete, hieß das: Sie mussten extrem präzise arbeiten und die Fliesen passgenau um die in den Boden eingelassene Hebebühnentechnik herum gruppieren. Eine weitere Herausforderung für die beiden Fachhandwerker, die bei größeren Baustellen gerne zusammenarbeiten, ergab sich aus den zwei Dilationsfugen, die zur Vermeidung von Rissbildungen und als Dehnungspuffer den Boden der Halle aufgliedern: Sie erschwerten die Realisierung eines gleichmäßigen Fugenbildes.
Fliesenböden müssen hoher Belastung standhalten
Böden in Kfz-Werkstätten müssen Belastungen durch Fahrzeuge und tropfende Betriebsflüssigkeiten standhalten. Öl, Benzin und andere ölhaltige Stoffe können das Aussehen und die Nutzungseigenschaften von Oberbelag und Untergrund beeinflussen. Der Reifenabrieb der ein- und ausfahrenden Automobile kommt als zusätzlicher Stress hinzu. Den Rest erledigen Reinigungsmittel und moderne Hochdruckreiniger, mit denen die Flächen laufend sauber gehalten werden. Doch das sind noch längst nicht alle Kriterien, die bei der Wahl des passenden Belagssystems für eine Kfz-Werkstatt zu beachten sind. So müssen deren Böden auch bestimmte Anforderungen in punkto Arbeitssicherheit – etwa eine hohe Trittsicherheit – einhalten.
Spezielle Zusammensetzung der Fliesenböden

Saubere Arbeit: Die Dehnungsfuge haben die Verarbeiter in das Fugenbild integriert. Fotos: Kiesel Bauchemie
Um allen relevanten Anforderungen zu genügen, rieten die beiden Fliesenleger dem Bauherrn zu besonders robusten, 1,6 Zentimeter dicken Feinsteinzeug-Fliesen im Format von 20 x 20 Zentimetern, die aufgrund ihrer feinen Oberflächenstrukturierung problemlos Rutschfestigkeitsklasse R11 beziehungsweise die von der Berufsgenossenschaft aufgestellte Prüfnorm DIN 51130 erfüllen. Ein weiterer Vorteil der in neutralem Grau gehaltenen Fliesen: Dank kompletter Durchfärbung und hoher Kratzstabilität werden sie kaum durch etwa aus Versehen herabfallende Gegenstände wie Hammer oder Drehmomentschlüssel in ihrer Optik und Funktionalität beeinträchtigt. Bei den Verlegewerkstoffen entschieden sich die zwei Fachhandwerker für einen durchgängigen, von Kiesel Bauchemie beigesteuerten Systemaufbau aus der Universal-Grundierung „Okatmos UG 30“, dem flexiblen Dünn- und Mittelbettmörtel „Servoflex-Trio-Super-Tec“ und der schnell erhärtenden Hochbelastungsfuge „Servofix HBF Super-Tec“.
Zur Untergrundvorbereitung mussten Pehl und Ingrisch die Oberfläche der völlig glatten Betonbodenplatte anschleifen und mit einem leistungsfähigen Industriestaubsauger absaugen. Erst danach trugen sie die Universal-Grundierung „Okatmos UG 30“ im Mischungsverhälnis 1:1 mit Wasser verdünnt mit der Lammfellrolle auf den angerauhten Untergrund auf. Das schnell trocknende, universell sinsetzbare Produkt bietet laut Hersteller eine hohe Verbundhaftung. Es sei daher ideal für die Untergrundvorbehandlung von Böden im Gewerbebereich, insbesondere bei Dünnbett-Fliesenverlegung.
Beim Fliesenkleber vertrauten die beiden Fachhandwerker, die von Claus Wengert vom Vertriebsteam des Unternehmens beraten wurden, auf „Servoflex-Trio-Super-Tec“. Der Dünn- und Mittelbettkleber der Klasse C2 E-S1 eigne sich durch individueller Konsistenzeinstellung speziell für die Verlegung von Feinsteinzeug in hochbelasteten Bereichen. Die in den Laboratorien in Esslingen entwickelte „Super-Tec“-Technologie führe nicht nur zu hoher Verarbeitungssicherheit bei widrigen klimatischen Bedingungen, sondern auch zu einer beschleunigten Durchhärtung, so der Hersteller. So lasse sich der vielseitig einsetzbare – im vorliegenden Fall im Dünnbett aufgebrachte – Fliesenmörtel selbst bei niedrigen Temperaturen noch zuverlässig verarbeiten.
Solche Eigenschaften spielten beim Neubau der 1a Autoservice-Vertretung eine entscheidende Rolle. Denn das Zeitfenster war – wie so häufig bei Gewerbebauten – für die Fliesenarbeiten eng gesetzt. „Wenn das Erhärten bei den niedrigen Temperaturen nicht problemlos funktioniert hätte, hätten wir die vorgegebenen Termine nie einhalten können. Denn die verlegten Flächen mussten schon nach kurzer Zeit für nachfolgende Gewerke belastbar sein“, berichten Pehl und Ingrisch.
Kiesels „Allzweckwaffe“ in Sachen Fliesenkleber erlaubt nach Herstellerangaben eine Begehung schon nach zwölf Stunden. Daher konnten die beiden Fachhandwerker bereits einen Tag später mit dem Verfugen beginnen. Die dazu verwendete Hochbelastungsfuge „Servofix HBF Supertec“ in Kieselgrau passt optisch besonders gut zu den ausgesuchten Feinsteinzeug-Fliesen. Weitaus wichtiger als dieser Aspekt: Sie bietet die im laufenden Werkstattbetrieb geforderte hohe mechanische Belastbarkeit und erhöhte Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen, Lösemitteln und Ölen. Gleichzeitig bringt sie die ebenfalls gewünschte hohe Resistenz gegenüber den dort eingesetzten agressiven Reinigungsmitteln und Hochdruckreinigern mit sich. Zudem ist sie tausalzbeständig nach Ö-Norm B 3303. Der positive Effekt: Wenn im Winter Streusalz durch die Fahrzeuge in die Werkstatt verschleppt wird, nimmt die Fuge keinen Schaden. Und: Wie der Verlegemörtel lässt sie sich noch bei niedrigen Temperaturen –/+5 Grad Celsius – sicher verarbeiten. Alles in allem ging so die Rechnung von 1a Autoservice-Partner Schuster auf. Er konnte seine neue Werkstatt rechtzeitig in Betrieb nehmen.
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