RM Rudolf Müller
Ein fugenloser zementärer Unikatboden kam auf einer Gesamtfläche von 120 Quadratmeter zum Einsatz.

Ein fugenloser zementärer Unikatboden kam auf einer Gesamtfläche von 120 Quadratmeter zum Einsatz. Foto: PCI

Objektberichte
06. März 2019 | Artikel teilen Artikel teilen

Ein Boden wie aus einem Guss

Einen einzigartigen Boden für sein modernes Eigenheim erstellen, das war das Ziel von Bauherr und Verarbeiter Holger Andreas in Neubrandenburg. Aus einer zementären Spachtelmasse von PCI, eingefärbt mit schwarzem Abtönkonzentrat, entstand ein außergewöhnlicher Bodenbelag mit Farbverläufen. Neben der besonderen Optik musste der direkt nutzbare Designboden darüber hinaus spezielle räumliche und thermische Anforderungen erfüllen.

Mitten in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern hat Familie Andreas ein mehrgeschossiges Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung errichtet. Passend zur modernen Loftarchitektur des Hauses plante Eigentümer Holger Andreas, Bauingenieur und Geschäftsführer der Baufirma Bau-h-and, den Boden im gesamten Haus mit einem neuartigen Bodenbelag zu versehen. Statt Fliesen, Parkett oder ähnlicher Beläge sollte ein direkt nutzbarer, fugenloser zementärer Unikatboden auf einer Gesamtfläche von rund 210 Quadratmetern zur Anwendung kommen. In Eigenregie baute der Betonbau-Spezialist Andreas die Zement-Bodenspachtelmasse PCI „Periplan Multi“ ein, vermischt mit einem schwarzen Abtönkonzentrat der Firma Mixol. Vor Ort betreute PCI-Fachberater Mathias Fründt das Bauprojekt, unterstützt von der Anwendungstechnik aus Wittenberg.

Zur Auswahl legte Servicetechniker Uwe Heinrich im Vorfeld Orientierungsflächen an. „Auf diese Weise konnten wir das Verhalten der Spachtelmasse mit dem Abtönkonzentrat erproben und eine Vorauswahl für die Bauherrschaft treffen“, erklärt Mathias Fründt von der PCI Augsburg. „Trotzdem kann man nicht davon ausgehen, dass die Optik der gesamten Bodenfläche dann eins zu eins der Orientierungsfläche entspricht, da Farbverlauf und Bodentextur von der Testfläche abweichen können. Die Orientierungsflächen vermitteln aber doch eine gute Vorstellung vom späteren Ergebnis und sorgen für Anwendungssicherheit.“

Neuer Boden in wenigen Arbeitsschritten

Die leicht verlaufende Zement-Bodenspachtelmasse lässt sich nach Angaben des Herstellers einfach anmischen, mit dem Abtönkonzentrat „Oxyd-Type“ einfärben und durch Gießen einbauen

Die leicht verlaufende Zement-Bodenspachtelmasse lässt sich nach Angaben des Herstellers einfach anmischen, mit dem Abtönkonzentrat „Oxyd-Type“ einfärben und durch Gießen einbauen. Foto: PCI

Auf den Untergründen, die überwiegend aus beheiztem Zementestrich bestanden, kam zunächst die Spezial-Haftgrundierung „Gisogrund 404“ im zweimaligen Auftrag zum Einsatz: 1:3 mit Wasser verdünnt beim ersten Auftrag, beim zweiten im Mischungsverhältnis 1:2. Die violette Farbe der Grundierung ermöglicht dabei eine gute Arbeitsflächenkontrolle. Die Grundierung ist laut Hersteller lösemittelfrei und sehr emissionsarm und stellt sowohl eine gute Anhaftung zum Untergrund als auch gute Verlaufseigenschaften des aufzutragenden Materials sicher.

Der direkt nutzbare Boden kam sowohl in den Schlaf- und Wohnräumen sowie in den Fluren und im Bad- und Küchenbereich zum Einsatz. Dafür wurde zunächst die leicht verlaufende Spachtelmasse „Periplan Multi“ angemischt und anschließend mit dem Abtönkonzentrat „Oxyd-Type“ Brilliant-Schwarz inhomogen eingefärbt. Auf Wunsch des Bauherrn wurde die Spachtelmasse in einer Schichtstärke von circa 5 Millimetern händisch auf die getrocknete, ausgehärtete Grundierung vergossen. Die mustergültige Vorarbeit des Grundierens machte sich hierbei ebenso bezahlt wie das Einhalten der erforderlichen Umgebungstemperatur, das Vermeiden von Zugluft oder starker Sonneneinstrahlung während des gesamten Verarbeitungs- und Abbindeprozesses. Rakel und Stachelwalze konnten auf Grund der gewünschten Farbstrukturierung nicht verwendet werden. Zum dauerhaften Schutz des Unikatbodens wurden die Bodenflächen abschließend mit der verschleißfesten und rutschhemmenden 2K-wässrigen PU-Versiegelung „Zemtec Top“ versiegelt.

Herausforderungen gemeistert

„Der gesamte Aufbau zielte darauf ab, neben einem exklusiven Boden vor allem einen fugenfreien Belag für die unterschiedlichsten Raumbedingungen zu schaffen“, erläutert Holger Andreas. „Einige Zimmer sind aufgrund großer Fensterflächen stark lichtdurchflutet – daher war hier ein Bodenbelag gefragt, der thermische Spannungen abbauen kann und lichtbeständig ist. In anderen Räumen galt es, den Belag passgenau auf die jeweilige Raumgeometrie und auf die Anschlüsse an bestehende Bereiche anzupassen. ,Periplan Multi‘ wies alle Eigenschaften auf, um diese Herausforderungen meistern zu können.“ Die Bodenspachtelmasse ist nach Herstellerangaben leicht verlaufend und füge sich dadurch in die Raumstrukturen ein. Das spannungsarme Aushärten durch Faserarmierung beuge Rissbildung vor.  Darüber hinaus ist das Produkt nach GEV-Emicode EC 1 Plus R zertifiziert und trage aufgrund seiner emissionsarmen Eigenschaft zu einem gesunden Wohnklima bei.

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