RM Rudolf Müller
Objektberichte
01. Juni 2019 | Artikel teilen Artikel teilen

Ein neues Haus im alten

Nur unter Denkmalschutzauflagen konnte dieses um 1800 als Teil einer großen Hofanlage erbaute Fachwerkhaus – heute in einem Naturschutzgebiet gelegen – als Wohnhaus genutzt werden. Fotos: Deutsche Rockwool
Nur unter Denkmalschutzauflagen konnte dieses um 1800 als Teil einer großen Hofanlage erbaute Fachwerkhaus – heute in einem Naturschutzgebiet gelegen – als Wohnhaus genutzt werden. Fotos: Deutsche Rockwool
Nur noch auf dem iPad des Hausbesitzers sieht man, wie der Dachraum vor der Sanierung und dem Einbau der Dämmung aussah. Aus dem ehemaligen Heuboden wurden Wohnräume. Die historischen Balken und Sparren blieben erhalten, stecken allerdings seit der Sanierung zwischen einer äußeren und inneren neuen Schalung aus Holz.
Nur noch auf dem iPad des Hausbesitzers sieht man, wie der Dachraum vor der Sanierung und dem Einbau der Dämmung aussah. Aus dem ehemaligen Heuboden wurden Wohnräume. Die historischen Balken und Sparren blieben erhalten, stecken allerdings seit der Sanierung zwischen einer äußeren und inneren neuen Schalung aus Holz.
Alle Hohlräume der Konstruktion wurden mit einer nichtbrennbaren Einblasdämmung aus Rockwool Steinwolle gefüllt. Um eine ausreichend tiefe Dämmebene zu schaffen und die alte Konstruktion zu verstärken, wurden die alten gerade einmal 12 Zentimeter dicken Sparren durch neue, 20 Zentimeter starke Balken ergänzt. So konnten tiefe Hohlräume mit Dämmflocken ausgeblasen werden.
Alle Hohlräume der Konstruktion wurden mit einer nichtbrennbaren Einblasdämmung aus Rockwool Steinwolle gefüllt. Um eine ausreichend tiefe Dämmebene zu schaffen und die alte Konstruktion zu verstärken, wurden die alten gerade einmal 12 Zentimeter dicken Sparren durch neue, 20 Zentimeter starke Balken ergänzt. So konnten tiefe Hohlräume mit Dämmflocken ausgeblasen werden.
Sechs Wohndachfenster brachten zusätzliches Licht in das jetzt erstmalig bewohnte Geschoss.
Sechs Wohndachfenster brachten zusätzliches Licht in das jetzt erstmalig bewohnte Geschoss.
Für die Verarbeitung des „Fillrock RG“ Granulats im Bereich der Decken steht Verarbeitern ein spezieller Aufsatz für den Schlauch zur Verfügung.
Für die Verarbeitung des „Fillrock RG“ Granulats im Bereich der Decken steht Verarbeitern ein spezieller Aufsatz für den Schlauch zur Verfügung.
Dieser ermöglicht es, das Granulat auch über Kopf und quasi gegen die Schwerkraft einzublasen.
Dieser ermöglicht es, das Granulat auch über Kopf und quasi gegen die Schwerkraft einzublasen.
Mit einer Druckluft-Einblasmaschine wurden insgesamt 3.800 Kilogramm der Dämmung in den 16 Zentimeter breiten Hohlraum des Holzständerwerkes im Erdgeschoss und in die 24 Zentimeter tiefe Dämmebene unterm Dach eingebracht.
Mit einer Druckluft-Einblasmaschine wurden insgesamt 3.800 Kilogramm der Dämmung in den 16 Zentimeter breiten Hohlraum des Holzständerwerkes im Erdgeschoss und in die 24 Zentimeter tiefe Dämmebene unterm Dach eingebracht.
Für das Einblasen einer solchen Dämmung bohren die Profis 12 Zentimeter große Löcher im Abstand von 180 Zentimetern in die OSB-Platten, durch die mit einem flexiblen Schlauch Granulat eingefüllt wird.
Für das Einblasen einer solchen Dämmung bohren die Profis 12 Zentimeter große Löcher im Abstand von 180 Zentimetern in die OSB-Platten, durch die mit einem flexiblen Schlauch Granulat eingefüllt wird.
Nach Einbringen der Dämmung wurden die Löcher luftdicht abgeklebt.
Nach Einbringen der Dämmung wurden die Löcher luftdicht abgeklebt.
Die spezielle Form der Steinwolle-Flocken sorgt laut Hersteller für ein Optimum an Dämmwirkung. Das Granulat wird mit Hochdruck eingeblasen. Die Flocken verkrallen sich ineinander, werden verdichtet und in den Gefachen der Holzständerwand quasi zu einer „Dämmplatte“ gepresst. Ein späteres Zusammensacken der Dämmung und das Entstehen von „Luftlöchern“ in der Konstruktion seibei fachgerechter Einbringung nahezu ausgeschlossen.
Die spezielle Form der Steinwolle-Flocken sorgt laut Hersteller für ein Optimum an Dämmwirkung. Das Granulat wird mit Hochdruck eingeblasen. Die Flocken verkrallen sich ineinander, werden verdichtet und in den Gefachen der Holzständerwand quasi zu einer „Dämmplatte“ gepresst. Ein späteres Zusammensacken der Dämmung und das Entstehen von „Luftlöchern“ in der Konstruktion seibei fachgerechter Einbringung nahezu ausgeschlossen.
Im Erdgeschoss wurden neu eingebrachte 8/16 Zentimeter dicke Holzständer von innen mit einer OSB-Platte beplankt, die später mit Lehmbauplatten bekleidet wurden.
Im Erdgeschoss wurden neu eingebrachte 8/16 Zentimeter dicke Holzständer von innen mit einer OSB-Platte beplankt, die später mit Lehmbauplatten bekleidet wurden.
Außen setzten die Holzbauprofis auf die Bekleidung mit einer 3,5 Zentimeter starken Holzweichfaserplatte, auf der eine – wie im Bild zu sehen – diffusionsoffene Unterspannbahn mit einer Konterlattung befestigt wurde. Die so geschaffene, neue Konstruktion verschwindet vollständig hinter der historischen Außenwand aus Fachwerk und Ziegel.
Außen setzten die Holzbauprofis auf die Bekleidung mit einer 3,5 Zentimeter starken Holzweichfaserplatte, auf der eine – wie im Bild zu sehen – diffusionsoffene Unterspannbahn mit einer Konterlattung befestigt wurde. Die so geschaffene, neue Konstruktion verschwindet vollständig hinter der historischen Außenwand aus Fachwerk und Ziegel.
Für einen zeitgemäßen Wärmeschutz wurden die neuen Fenster und Türen in der inneren, neuen Holzrahmenwand montiert, wobei der Anschluss an die Außenwand durch eine Beplankung der Fensterlaibungen nach den Vorgaben des Denkmalschutzes ausgeführt wurde.
Für einen zeitgemäßen Wärmeschutz wurden die neuen Fenster und Türen in der inneren, neuen Holzrahmenwand montiert, wobei der Anschluss an die Außenwand durch eine Beplankung der Fensterlaibungen nach den Vorgaben des Denkmalschutzes ausgeführt wurde.

Nur unter Denkmalschutzauflagen konnte ein Fachwerkhaus als Wohnhaus genutzt werden. Erhalten blieben die charakteristischen Elemente der damaligen Bauweise: Die Außenwände aus funktionalem Fachwerkgerüst wurden mit Ziegeln ausgemauert, das Satteldach tief bis knapp über die kleinen Sprossenfenster im Erdgeschoss gezogen, der Frontgiebel im Obergeschoss mit Holzpaneelen beplankt. Das Ziel der neuen Besitzer war es nun, modernen Wohnkomfort im Einklang mit dem Denkmalschutz zu schaffen. Die Lösung: ein modernes neues Holzhaus, eingepasst in die historische Gebäudehülle und zum Schutz des wertvollen Altbestands gedämmt mit nichtbrennbarer Steinwolle von Rockwool.

„Wir haben im Grunde ein modernes Fachwerkhaus gebaut, um den Charme des historischen zu erhalten“, fasst Christian Siebenkittel die Idee zusammen, die er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Eleonore Koop entwickelt hat. Wie in einem modernen Holzhaus sorgen die gut gedämmten 20 Zentimeter dicken Ständerwände vor der historischen Außenwand für zeitgemäßen Wärmeschutz. Im Dach blieben die historischen Balken und Sparren erhalten, allerdings stecken sie seit der Sanierung warm und trocken zwischen einer äußeren und inneren neuen Schalung aus Holz. Alle Hohlräume der Konstruktion wurden mit einer nichtbrennbaren Einblasdämmung aus Steinwolle gefüllt.

Der ausführliche Objektbericht ist in unserer Fachzeitschrift BaustoffWissen, Ausgabe 6/19 erschienen.

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