RM Rudolf Müller

Außenfassade im Metallic-Look: Das Empfangsgebäude der Paulaner Brauerei, über das der gesamte Lieferverkehr abgewickelt wird.
Foto: Knauf

 
Objektberichte
15. Juli 2020 | Artikel teilen Artikel teilen

Einheitlicher Look der Außenfassade: Kombination aus Tradition und Moderne

Für die Außenfassade am neuen Standort in München-Langwied wünschte sich die Paulaner Brauerei einen einheitlichen Auftritt, der gleichzeitig die bayerische Bautradition und moderne Technik widerspiegeln sollte.

Fast 400 Jahre lang braute die Paulaner Brauerei ihr Bier mitten in der Innenstadt von München. Doch der alte Traditionsstandort wurde mit der Zeit zu klein. Ausreichend Platz und eine ideale logistische Anbindung bot ein Grundstück zwischen den Autobahnen A8 und der A99 in München-Langwied. An dem neuen Standort paart sich bayerische Tradition mit moderner Technik. Dies soll sich auch in der Außenfassade wiederspspiegeln.

Einheitliches Erscheinungsbild, innen wie außen

Nach historischen Rezepten, jedoch in hochmodernen Brauerei- und Abfüllanlagen kann nun rund ein Fünftel mehr produziert werden als zuvor. Tradition und Moderne vereint das von Nething Generalplaner planerisch umgesetzte Projekt auch baulich. Die Betonfertigteil- und Stahlleichtbaubauten wurden mit einer Profilblechfassade bekleidet beziehungsweise verputzt und kombinieren auf diese Weise die altbayerische, eher grobe Oberflächenstruktur eines mineralischen Edelputzes mit der modernen Farbanmutung von Metall. Die Farbe Silber Metallic zieht sich durch die gesamte Anlage hindurch, über die Putzfassaden bis hin zu einer mit der „Knauf Außenwand“ bekleideten Aufstockung sowie den Edelstahlkaminen und bewirkt so ein einheitliches Erscheinungsbild.

Das von 03 Architekten MUC entwickelte Farbkonzept sah glatte, zum Teil spiegelnde Außenfassade vor, die den „Himmel und die Umgebung widergeben und gleichermaßen Transparenz und bayerische Leichtigkeit vermitteln“. Diese metallische Anmutung sollten auch die mit Putz zu beschichtenden Bauteile wie die mit Mineralwolle gedämmten Betonbauteile und das mithilfe der leichten Außenwand auf ein Werksgebäude aufgesetzte Geschoss ausstrahlen. „Aufgabenstellung und Ziel dieses Systems war es, dass wir eine identische Oberflächenanmutung realisieren und keine untergrundbedingten Farb- und Strukturabweichungen vorkommen“, erklärt Mario Franke, Regionaler Verkaufsleiter Süd Putz- und Fassadensysteme bei Knauf.

Einheitlicher Beschichtungsaufbau für alle Außenfassaden

„Fassadol Metallic“ wurde zweimal nass in nass aufgetragen, um eine durchgängig deckende, gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
Foto: Knauf/Bernd Ducke

Der Massivbau wurde daher zunächst mit dem System „Warm-Wand Plus“ mit Mineralwolle unter Verwendung des Klebe-, Armier- und Renoviermörtels sowie Oberputzes „SM700 Pro“ und Armiergewebe 5 x 5 Millimeter bekleidet. Die Metalljalousiekästen oberhalb der Fenster sind in das Wärmedämm-Verbundsystem eingebunden. Die Handwerker der mit der Beschichtung der Massivbauten betrauten Firma Rossaro Gipsbau bekleideten sie zunächst mit der witterungsbeständigen Zementbauplatte „Cement Board Outdoor“ von Knauf Aquapanel und überspachtelten sie im Anschluss mit zusätzlicher Gewebearmierung. Der mineralische Edelputz „SP 260“ in 5 Millimeter Korngröße bildet den Abschluss. Den Beschichtungsaufbau der Außenwand führten die Fachhandwerker auf Basis des universellen „SM700 Pro“ identisch aus.

Als Metallic-Effekt-Beschichtung setzten sie in beiden Systemen „Fassadol Metallic“ ein, eine laut Hersteller hochdeckende, silikonverstärkte und farbtonstabile Effekt-Beschichtung mit metallisch glänzendem Charakter. Die schnell trocknende Reinacrylat-Dispersionsfarbe trugen sie zweimal nass in nass auf, um eine durchgängig deckende, gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.

„Normalerweise wird der Fassadenaufbau von unten nach oben geplant, also vom Mauerwerk nach außen. Bei diesem Projekt war es umgekehrt“, ergänzt Gerhard Sekler, Projektleiter von Rossaro Gipsbau. „Wichtig war daher, die Optik der Fassade sauber zu definieren und dann den Gesamtaufbau so zu wählen, dass die Fassade ausschreibungsgemäß umgesetzt werden kann, inklusive der Fugenschnitte in Dehnfugen. Es sollte keine Bauteiltrennung in einer optischen Form vorgenommen werden. Und das ist uns gemeinsam gelungen.“

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