
Der neue Henninger Turm wurde zum Wohnhaus umfunktioniert. Foto: Norbert Miguletz
Wohnen & Speisen auf höchstem Niveau
Seit 2017 hat Frankfurt wieder einen Henninger Turm. Der Neubau im Stadtteil Sachsenhausen ersetzt den vor zehn Jahren abgerissenen ursprünglichen Turm und verfügt ebenfalls über ein aufgesetztes Drehrestaurant. Der neue Henninger Turm ist allerdings höher sowie breiter und wurde zum Wohnhaus umfunktioniert. Bei der Parkettverlegung in den Wohnungen sowie bei den Fliesenarbeiten im Panorama-Restaurant kamen bauchemische Produkte von Mapei zum Einsatz.
Der alte Henninger Turm war eines der Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. Der Architekt Emil Lieser hatte ihn im Jahr 1961 für die Henninger-Brauerei entworfen. Er diente zwar als Getreidespeicher, die Turmspitze verfügte aber schon damals über einen fassförmigen Aufbau, der ein sich drehendes Restaurant beherbergte. 2013 wurde der Turm abgerissen, doch die Arbeiten an einem Ersatzgebäude begannen umgehend.
Die Gesellschaft Actris Henninger Turm aus Mannheim erwarb damals das Areal der gleichnamigen Brauerei und realisierte im Zeitraum 2014 bis 2017 den vom Frankfurter Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt geplanten Neubau, der 140 m hoch ist und über 40 Stockwerke verfügt.
Große Nutzungsvielfalt

Das Panoramarestaurant Franziska befindet sich auf der 38. und 39. Etage. Foto: Norbert Miguletz
Der neue Henninger Turm ist höher und breiter, vor allem aber ist er exklusiver in seiner Nutzung und Ausstattung. Was aber in keiner Weise die Assoziation „Henninger Turm“ stört. 140 Meter hoch ragt der neue Solitär über dem südlichen Stadtteil Sachsenhausen empor und zählt damit zu den höchsten Wohnhäusern Deutschlands. Er beherbergt etwa 200 unterschiedliche Wohnwelten – von hochwertig bis luxuriös – und darüber hinaus verschiedene Gewerbe- und Freizeitangebote.
Die neue Nutzungsvielfalt reicht von diversen Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomieangeboten über Fitnessbereiche mit Swimmingpool bis hin zum neugestalteten, aufgesetzten „Fass“. Dort haben ein exklusives Restaurant, eine große Aussichtsplattform und vier Lofts von jeweils etwa 350 m2 Fläche ihren Platz gefunden.
Das Panoramarestaurant Franziska befindet sich auf der 38. und 39. Etage. Damit nichts den Blick auf die Frankfurter Skyline behindert, verfügt es auf allen Seiten über bodentief verglaste Fenster. Doch auch das Interior kann sich sehen lassen: Der in Frankfurt lebende Innendesigner Yacob Asmellash hat es in unaufgeregtem Luxus mit Materialien wie Marmor, Messing und Samt in Smaragdgrün und Saphirblau gestaltet. Mittelpunkt des kulinarischen Geschehens ist die offene Küche mit integriertem Tresen.
Grundierung – Egalisierung – Abdichtung

Auch die Lobby im Erdgeschoss wurde verfliest. Foto: Christoph Kraneburg Köln Frankfurt
Der Frankfurter Fliesenhändler Hermitage Home & Design hat für Boden und Wände des Panorama-Restaurants großflächige Fliesen geliefert. Ein echtes Highlight sind zudem die hexagonalen, in verschiedenen Goldtönen glänzenden Fliesen, welche die offenen Show-Küche schmücken. Auch die im eleganten Lobby- und Rezeptionsbereich des Turm-Erdgeschosses verbauten Fliesen sind aus dem Hause Hermitage.
Die Fliesenarbeiten im Restaurant Franziska sowie im Erdgeschoss erfolgten mit Systemprodukten von Mapei. Dazu wurde der Untergrund zunächst mit der wasser- und lösemittelfreien, zweikomponentigen Epoxidharz-Grundierung „Primer MF“ vorbehandelt und anschließend mit Quarzsand abgestreut. Die Ausgleich- und Egalisierungsarbeiten wurden größtenteils mit der Bodenspachtelmasse „Ultraplan Maxi“ ausgeführt. Die lässt sich in Dicken von 3–40 mm spannungs- und rissfrei anwenden und zeichnet sich nach der Aushärtung durch eine sehr hohe Oberflächenfestigkeit aus.
In den mit Feuchtigkeit beanspruchten Bereichen erfolgte der Ausgleich mit dem schnell erhärtenden, zementgebundenen Ausgleichsmörtel „Planitop Fast 330“. Der eignet sich zum Glätten horizontaler und vertikaler Oberflächen bei Schichtdicken von 3 bis 30 mm im Innen- und Außenbereich und ist bereits nach vier Stunden begehbar.
In den Feuchtbereichen wurde unter dem Fliesenbelag zusätzlich mit der elastischen und alkalibeständigen Abdichtungs- und Entkopplungsbahn „Mapeguard WP 200“ abgedichtet.
Wohngesunde Verlegung
Sowohl die im Turm verbauten Abdichtungsbahnen als auch die Fliesen selbst wurden mit dem Leichtverlegemörtel „Ultralite S1“ verlegt. Dieser einkomponentige, zementäre und standfeste „4-in-1-Multifunktionsklebemörtel“ zeichnet sich durch eine variabel einstellbare Mörtelkonsistenz sowie die staubarme „Low Dust-Technologie“ aus.
Die Fliesen an Wand und Boden wurden abschließend mit dem zweikomponentigen, säurebeständigen Epoxidharz-Fugenmörtel „Kerapoxy CQ“ verfugt. Der lässt sich farblich auf die jeweiligen Fliesen abstimmen, sodass ein optisch harmonisches Flächenbild entsteht. Seine dichte Gefügestruktur erleichtert zudem spätere Reinigungsmaßnahmen.
Da die Auftraggeber beim Wohnprojekt Henninger Turm auf hohe Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität Wert legten, durften im gesamten Gebäude nur Baustoffe verwendet werden, die in Sachen Umwelt und Wohngesundheit als unbedenklich gelten. Das galt auch für die bauchemischen Verlegewerkstoffe. Die eingesetzten Mapei-Produkte sind von der GEV mit dem EMICODE EC1 Plus („sehr emissionsarm“) zertifiziert und mit dem Blauen Engel nach DE-UZ 113 ausgezeichnet. Das trifft auf die bei der Fliesenverlegung im Panorama-Restaurant verwendeten Produkte zu, aber auch auf die Bauchemie zur Parkettverlegung in den Wohnungen.
Parkettverlegung in den Wohnungen

In den Wohnbereichen dominieren Massivholz- und Zweischicht-Parkett. Foto: Christoph Kraneburg Köln Frankfurt
Im neuen Henninger Turm ist zwar jede Wohnung anders geschnitten, aber überall findet man die typischen Annehmlichkeiten vor, die anspruchsvolles Wohnen ausmachen. Wintergärten und Balkone vollenden das Wohngefühl auf höchstem Niveau, abgerundet von einem spektakulären Blick auf Frankfurts Skyline.
In sämtlichen Wohnungen zeigt sich das luxuriöse Ambiente auch im Bodenbereich. Mit der Verlegung von rund 7.500 m2 Massivholz- und Zweischicht-Parkett war die Firma Straehuber aus Oberursel beauftragt. Auch für die Parkettverlegung kamen Mapei-Systemprodukte zum Einsatz. Für die vollflächige Verklebung der Massivdielen setzten die Bodenprofis auf den hartelastischen SMP-Parkettklebstoff „Ultrabond ECO S955 1K“. Beim Zweischichtparkett vertrauten sie der cremigen Konsistenz des elastischen SMP-Klebstoffs „Ultrabond ECO S940 1K“.
Eine Besonderheit beim Henninger Wohnturm sind die betonkernaktivierten Decken, die für die Flächenheizung und -kühlung zum Einsatz kommen. Zwischen diesen Betondecken und den Parkettböden wurden teils Zementestriche und teils Calciumsulfat-Estriche eingebaut. Ausbrüche im Beton beziehungsweise im Estrich bearbeitete die Firma Straehuber mit dem Reparaturmörtel „Planipatch XTRA“ von Mapei.
Aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen der Estriche waren Ausgleichsarbeiten von 20 bis teilweise 30 mm erforderlich. Wie bei der Fliesenverlegung erforderte dies auch hier den Einsatz von Grundierungen mit Quarzsand-Abstreuung sowie von Bodenspachtelmassen. Aufgrund der benötigten großen Materialmengen wurde die verwendete Spachtelmasse „Ultraplan Maxi“ auf den betonkernaktivierten Decken mit Pump-Technik verarbeitet.
Resümee: Ein Objekt wie der Henninger Turm stellt nicht nur für die Architekten eine Herausforderung dar. Auch die Verarbeiter und Baustofflieferanten müssen über umfangreiches Know-how verfügen. Bei Mapei freut man sich, mit den hochwertigen Produkten einen wichtigen Beitrag zu einem reibungslosen Bauablauf und zum heutigen Wohlbefinden der Bewohner und Gäste geleistet zu haben.
Über den Autor
Roland Grimm ist seit Februar 2013 freier Journalist mit Sitz in Essen und schreibt regelmäßig Fachwissen-Artikel für
BaustoffWissen. Zuvor war er rund sechs Jahre Fachredakteur beim Branchenmagazin
BaustoffMarkt und außerdem verantwortlicher Redakteur sowie ab 2010 Chefredakteur der Fachzeitschrift
baustoffpraxis.
Kontakt:
freierjournalist@rolandgrimm.com
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