
Die üppig begrünten Gebäude wirken wie ein vertikal angelegter Park. Alle Fotos: Jure Živković
Urbaner Blickfang
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb demonstriert ein hochwertiger neuer Wohn- und Gewerbepark, wie grünes Wohnen mitten im Stadtzentrum aussehen kann. Beim sechs Baukörper umfassenden Quartier „Park Kneževa“ wurden nicht nur alle Freiflächen, sondern auch die Gebäudeetagen selbst konsequent begrünt. Passend dazu entschieden sich die Verantwortlichen für eine vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit Keramikelementen von Tonality.
Die eingesetzten Keramikelemente bestehen aus dem Naturmaterial Ton, das – bei hohen Temperaturen gebrannt – sehr widerstandsfähig und langlebig ist. Mit ihrer reliefartigen Oberflächenstruktur und der Farbgebung „Kieselgrau“ unterstreichen die Elemente das Konzept des modernen Wohnens und geben dem Gebäudekomplex optische Tiefe.
Miniaturstadt mit hoher Lebensqualität

Das Wohn- und Gewerbequartier fügt sich nahtlos in das Stadtbild Zagrebs ein.
Hochhäuser, öffentliche Passagen und Parks prägen das Innenstadtbild Zagrebs. Um das ehemalige Gelände einer abgerissenen Fabrik mitten im Zentrum nahtlos in die Stadtplanung zu integrieren, wurde dort ein neues Wohn- und Gewerbequartier errichtet. Der 2022 fertiggestellte Park Kneževa verbindet zwei parallel verlaufende Straßenzüge. Das Fassadendesign zu beiden Straßenseiten wurde vom Architekturbüro Studio 3LHD bewusst zurückhaltend geplant, damit es zum umliegenden Stadtbild passt.
Im Inneren des Quartiers sorgen eine Promenade und ein Park für hohe Wohn- und Lebensqualität. Für Mieter bietet der Neubau eine Vielzahl an unterschiedlichen Wohnvarianten: Dazu zählen zweistöckige Reihenhäuser mit Garten, Wohnungen mit größeren Terrassen und Apartments mit großen Loggien. Die geräumigen Wohnungen in den obersten Stockwerken ermöglichen einen Panoramablick auf ganz Zagreb. Auch ein Kindergarten, ein Spielplatz, Polikliniken, ein Fitnessstudio und Gastronomiebetriebe mit streng geregelten Öffnungszeiten haben ihren Platz in dem neuen Quartier gefunden.
Besonderes Merkmal des Quartiers ist die Begrünung der Freiflächen, die sich auch auf die Gebäude ausdehnt. Zahlreiche Pflanzkübel mit integriertem Be- und Entwässerungssystem – gespeist mit Regenwasser – zieren alle Etagen des Gebäudes und lassen so einen vertikal angelegten Park und eine große grüne Oase entstehen.
Fassade mit Reliefoptik

Park Kneževa ermöglicht modernes, urbanes Wohnen mitten im Zentrum.
Bei den Gebäudehüllen der sechs voneinander getrennten Baukörper fiel die Wahl auf vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) mit Keramikelementen von Tonality. „An Bauprojekten dieser Art beteiligen wir uns besonders gerne, weil unsere Produkte ihre hochwertigen Eigenschaften bei konsequenter ökologischer Planung einfach ideal entfalten können“, erklärt Thomas Bader, Geschäftsführer von Tonality – ein Unternehmen der Firmengruppe Leipfinger-Bader.
Insgesamt stattete Tonality in Zagreb eine Fassadenfläche von 7.600 m2 aus. Die Farbgebung Kieselgrau soll die Naturnähe des Projekts unterstreichen. Zugleich wirkt sie edel, aber unaufdringlich. Für einen besonderen optischen Effekt sorgt zudem die gewählte Oberfläche „Montano“. Sie verfügt über unterschiedlich ausgeprägte Stege, die im Wechsel angeordnet sind. Die Erhebungen erzeugen ein Relief, das durch Licht und Schatten betont wird.
Entstanden ist so eine ausdrucksstarke Gebäudehülle, die mit ihrer dynamischen Optik den Charakter des Gebäudekomplexes unterstreicht. Die einzelnen Keramikelemente kamen dabei in unterschiedlichem Format zum Einsatz: bis zu 1,50 m lang und bis zu 300 mm breit. Die Montage der Elemente erwies sich als unkompliziert. Sie begann im April 2021 und konnte für das gesamte Neubau-Quartier bereits im Mai abgeschlossen werden.
Einschalig und wirtschaftlich

Auch die Freiflächen zwischen den Gebäuden wurden begrünt.
Als tragendes Element der VHF wurde zunächst eine vertikale Primärunterkonstruktion errichtet. Auf dieser befestigten die Fassadenbauer der kroatischen Firma VENTFAS doo anschließend das horizontale Tonality-Adaptivsystem (ADS). In dieses Befestigungssystem wiederum wurden die einzelnen Keramikelemente im Anschluss vertikal eingehängt.
Das Besondere: Die Montage der Keramikelemente kann an jeder Stelle begonnen werden. Eine Abfolge von unten nach oben ist nicht zwingend erforderlich. Dies bot den Fassadenbauern in Zagreb viel Flexibilität bei der Montage. Aufgrund der einschaligen Konstruktion und dem geringen Flächengewicht der Keramikelemente (38 kg/m2) konnte die Montage zügig erfolgen. Die Keramik selbst lässt sich wenigen Handgriffen einhängen. Zum Vergleich: Doppelschalige Lösungen erreichen bis zu 60 kg/m2.
Auch die Materialersparnis bei der Unterkonstruktion wirkte sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes aus. Denn die gewählte leichte Unterkonstruktion kommt mit wenig Verankerungen aus. Weil die Befestigungen nicht sichtbar sind, ist das Gesamterscheinungsbild der Fassaden zudem besonders homogen und edel.
Neben dem Designaspekt profitiert das Zagreber Quartier langfristig von langlebigen und wartungsarmen vorgehängten hinterlüfteten Fassaden, die die Gebäudesubstanz zuverlässig vor Witterungseinflüssen schützen. Der Effekt der Hinterlüftung regelt den Feuchtehaushalt des Baukörpers, beugt Schimmelbildung vor und begünstigt ein gutes Innenraumklima.
Langlebiges Fassadenmaterial
Unter sehr hohem Druck gepresst, schonend gebrannt und getrocknet sind die Keramikelemente überdies temperaturwechselbeständig, wasserfest, dauerhaft farbecht und zuverlässig UV-beständig. Zudem weisen sie eine hohe Kratz- und Stoßfestigkeit auf.
Der integrierte Graffitischutz muss laut Herstellerangaben niemals erneuert werden, da er durch den Produktionsprozess erzeugt und nicht aufgetragen wird. Auch für die nötige Sicherheit ist gesorgt: Weil Tonality-Keramikelemente als nicht brennbar in die Baustoffklasse A1 nach EN 13501-1 eingestuft werden, bieten sie – insbesondere bei dichter Bebauung wie im Park Kneževa – eine besonders sichere Lösung.
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