Forschung: Programmierbare Dämmstoffe
Manche Kunststoffschäume haben ein Formgedächtnis. Sie können sich bei Veränderung äußerer Einflüsse zwar verformen, aber dieser Prozess lässt sich umkehren, wenn man die Ausgangssituation wiederherstellt. Konkret: Ein Schaumstoff dehnt sich bei Erwärmung zunächst aus, nimmt aber wieder die Ausgangsform an, wenn die ursprüngliche Temperatur erneut erreicht wird. Diese spezielle Eigenschaft von Formgedächtnispolymer-Schäumen nutzen Forschende des Fraunhofer-Instituts, um „programmierbare“ Dämmstoffe zu entwickeln.
„Wir entwickeln autarke Dämmstoffsysteme mit einer schaltbaren Luftdurchlässigkeit“, sagt Dr. Thorsten Pretsch, der die Arbeitsgruppe Formgedächtnispolymere am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP leitet. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Fraunhofer-Institute für Chemische Technologie (ICT) und für Bauphysik (IBP) haben Pretsch und sein Team spezielle Schaumstoffe mit integrierten Strömungskanälen entwickelt. In Abhängigkeit von der Außentemperatur verändert sich bei diesen der Durchmesser der Kanäle und damit auch der Wärmedurchgang des Schaumstoffs (siehe Abbildung oben).