Lehmplatten aus dem Gewächshaus
Der Lehmbauspezialist Claytec hat ein energiesparendes Produktionsverfahren entwickelt, bei dem Platten aus einer speziellen Pflanzen-Lehm-Mischung im Gewächshaus durch Sonnenkraft trocknen. Einsetzbar sind die Produkte wie Gipskartonwände. Die Verfahrensentwicklung wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit rund 82.000 Euro gefördert.
Die neue Lehmplatte ist nicht zuletzt auch deshalb ein sehr nachhaltiges Produkt, weil der Hersteller Claytec aus dem nordrhein-westfälischen Viersen alle Rohstoffe aus der unmittelbaren Umgebung beziehen kann. Im benachbarten Rhein-Kreis Neuss fand man nicht nur eine Kiesgrube, bei deren Betrieb Baulehm als Nebenprodukt anfällt, sondern – nur 200 Meter entfernt – auch eine Anbaufläche für Chinaschilf, das sich bestens als Pflanzenzugabe eignet. Mehr noch: Im dortigen Örtchen Steinforth-Rubbelrath gibt es auch ein zuletzt brachliegendes Gewächshaus, in dem früher Blumenzwiebeln getrocknet wurden, das nun für die Plattentrocknung verwendet wird.