Lehmsteine: Typen und Einsatzbereiche
Aus Lehmerde lassen sich nicht nur Putze, Bauplatten oder Stampflehmwände herstellen, sondern auch Mauerwerksteine. Diese werden vor allem zur Ausmauerung von Fachwerk, zur Konstruktion nichttragender Innenwände und Vorsatzschalen sowie zur Beschwerung von Holzbalkendecken eingesetzt. Es gibt zudem auch schwere Steine, die für tragendes Mauerwerk zugelassen sind. Allen Lehmsteintypen gemeinsam ist, dass sie im Unterschied zu den artverwandten Ziegelsteinen nicht gebrannt werden.
Wie wir bereits im Beitrag „Woraus bestehen Lehmböden?“ erläutert haben, handelt es sich bei Lehm um ein natürliches Gemisch aus sandigen bis steinigen Erdbestandteilen und Ton. Die Tonmineralien haben in diesem Gemisch die kleinste Korngröße (< 0,002 mm) und wirken als Bindemittel. Ob Erde als Lehm bezeichnet wird, hängt aber nicht nur von den einzelnen Bestandteilen, sondern von auch von deren Mengenanteilen ab. Von Lehm spricht man, wenn nicht der Tongehalt, sondern der Anteil von Sand und Schluff überwiegt. Steine mit deutlich mehr Ton, die zudem gebrannt werden, bezeichnet man dagegen nicht als Lehm-, sondern als Ziegelsteine.