RM Rudolf Müller
Mobbing

Mobbing-Opfer fühlen sich oft hilflos

Hintergrundwissen
24. Januar 2015 | Artikel teilen Artikel teilen

Mobbing am Ausbildungsplatz

Längst ist es kein Geheimnis: Immer mehr Jugendliche werden in ihrem Ausbildungsbetrieb gemobbt.

Ein rauer Ton vom Ausbilder kann schon mal vorkommen, jedoch sollte dies nicht zur Regelmäßigkeit werden. „Mobbing“ ist längst zum Modewort geworden, sodass die Betroffenen oftmals gar nicht ernst genommen werden. Der Psychoterror führt nicht selten zum Zusammenbruch – doch was genau ist eigentlich Mobbing? Wie kann ich mich schützen und wo finden Betroffene Hilfe?

Mobbing? Was ist das?
Wikipedia bezeichnet „Mobbing“ wie folgt: „Mobbing oder Mobben steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.“ Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen, beispielsweise Mobbing in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.“ (Quelle: Wikipedia)

Cyber Mobbing
Der Großteil aller Jugendlichen ist heutzutage bei mehreren oder mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Hier können sie beliebig viele Freunde, Fans oder Follower haben. Es ist schier unmöglich mit einem aufregenden Post oder Tweet nicht eine breite Masse an Nutzern für sich zu gewinnen. Je ausgefallener, desto besser. 300 Likes hier, 400 Kommentare da – die breite Masse macht’s und geben dem Verfasser mit jeder noch so kleinen Reaktion auf den neuen Status eine ordentliche Portion Selbstbestätigung. Und weil das Ganze so „einfach“ ist, schrecken viele Nutzer nicht davor zurück unangebrachte Mitteilungen zu veröffentlichen. Und weil sich keiner gerne über sich selbst lustig macht, müssen eben andere dafür herhalten. „Die dicke Kathi bei dem Versuch eine Tür abzuschleifen“ – einen Link vom heimlich gedrehten Video angehängt und schon geht’s los. Freunde sehen das Video, lachen, teilen, deren Freunde sehen den Misserfolg der freundlichen Azubine und leiten das Video über ihren Account weiter. Irgendwann sieht es auch Kati – und ist tief enttäuscht. Die nächsten Wochen werden zu der reinsten Tortur. Die Weiterleitung des Videos scheint nicht aufzuhören und immer mehr Menschen folgen dem Link. Ihre Ausbilder sehen das ganze nicht so eng, ist doch nur ein kleiner Scherz. Die Eltern meinen, dass der Fisch von morgen doch mit der Zeitung von gestern eingewickelt wird. Doch Kati wird von ihren Mitauszubildenden wochenlang ausgelacht und gehänselt, fühlt sich unverstanden und fehl am Platz.

Was tun?
Gegen ein solches – schwerwiegendes – Problem alleine anzukämpfen und Stellung zu beziehen ist nicht nur sehr schwer, sondern fordert eine Menge Kraft. Mit einem vertrauten Menschen über die Problematik zu sprechen ist sicherlich hilfreich. Zudem empfiehlt Dr. Azubi dazu, ein „Tagebuch“ über die Schikanen zu führen. Wer hat was wann gesagt? Wer war noch dabei? Das sind wichtige Informationen auf die die Betroffenen später zurückgreifen können.
Die Ausbilder haben eine Fürsorgepflicht, sie müssen ihre Azubis also vor körperlichen und seelischen Schäden schützen und gegebenenfalls Konsequenzen gegenüber der „Täter“ ziehen. Sollte das nicht der Fall sein kann sich der Betroffene/ die Betroffene an Portale wie z.B. www.mobbing.net oder www.mobbing-hilfe.de wenden. Auch die Eltern sollten mit einbezogen werden – sie können oftmals rational und konsequent beurteilen was zu tun ist.


 

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