
Mithilfe des Schlierenverfahrens werden kleinste Luftströmungen sichtbar, hier demonstriert mit zwei Feuerzeugen. Foto: Amayu Wakoya Gena, DAAD-Stipendiat Professur Bauphysik
Bauhaus-Uni Weimar: Berufsbegleitender Masterstudiengang
An der Bauhaus-Universität Weimar startet im Sommersemester 2018 der weiterbildende Masterstudiengang „Bauphysik und energetische Gebäudeoptimierung“. Die für den Studiengang verantwortliche Professur Bauphysik verfügt seit neuestem über ein europaweit einzigartiges Großschlieren-System, mit dem sich Raumluftströmungen messen lassen.
Noch bis zum 31. März 2018 haben Interessierte die Möglichkeit, sich für den Masterstudiengang „Bauphysik und energetische Gebäudeoptimierung“ zu bewerben. Am 13. April beginnen dann die Lehrveranstaltungen mit einer Präsenzphase in Weimar. Das Studium ist berufsbegleitend angelegt und zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus: Der Großteil der Veranstaltungen findet online statt und ist somit ortsunabhängig. Ergänzt wird das Online-Lernen durch Präsenzphasen in Weimar, sodass auch ein persönlicher Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden gewährleistet ist.
Der Masterstudiengang umfasst 60 Leistungspunkte und kann in vier Semestern absolviert werden. Umfangreiche Informationen (inklusive Studien- und Prüfungsordnung sowie Modulkatalog) sind auf der Homepage des Studiengangs abrufbar (www.uni-weimar.de/elbau). Weitere Fragen zum Studiengang beantwortet zudem die Koordinatorin Karin Gorges (Telefon: (03643) 58 48 23, E-Mail: info@elearning-bauphysik.de).
Messung von Raumluftströmungen

An der Bauhaus-Universität wird neuerdings mit einem Großschlieren-System zum Raumluftklima geforscht. Foto: Thomas Möller, Mitarbeiter Professur Bauphysik
Während der Präsenzphasen in Weimar werden die Studierenden auch die neueste technische Errungenschaft der Uni kennenlernen: Das Klima- und Strömungslabor der Professur Bauphysik verfügt seit Januar über ein so genanntes Großschlieren-System. Mit dem Gerät, in das der Freistaat Thüringen rund 400.000 Euro investiert hat, können Raumluftströmungen sowohl visualisiert als auch gemessen werden. Solche Untersuchungen dienen unter anderem der Entwicklung energieeffizienter und behaglicher Wohn- und Arbeitsräume.
„Mit dem so genannten Schlierenverfahren werden kleinste Luftströmungen der Raumluft sichtbar“, erläutert Prof. Conrad Völker, Leiter der Professur Bauphysik. Mithilfe des Messverfahrens lassen sich präzise Rückschlüsse auf vorhandene Luftströmungen im Raum und folglich auf das Wohlbefinden eines Menschen ziehen. Herzstück des Messgerätes ist ein konkaver und extrem fein geschliffener Spiegel mit rund einem Meter Durchmesser. Hinzu kommen eine LED-Lichtquelle, eine Schlierenkante sowie eine Kamera mit hoher Auflösung und einem Objektiv mit hoher Schärfeleistung.
„Mit der Inbetriebnahme des Schlierensystems wird das Klima- und Strömungslabor der Professur Bauphysik um ein Alleinstellungsmerkmal bereichert“, freut sich Dr. rer. nat. Kristina Schönherr, Leiterin des Dezernates Forschung. Weltweit existieren derzeit nur vier Großschlieren-Systeme, die jeweils in unterschiedlichen Forschungsbereichen eingesetzt werden.
In Weimar liegt der Fokus auf bauphysikalischen Messreihen. Kern der Untersuchungen ist die Simulation unterschiedlicher Klimaverhältnisse in einem abgeschlossenen, mit Sensorik ausgestattetem Raum. Mithilfe einer Puppe, deren Körper „unter der Hautoberfläche“ von Heizdrähten durchzogen ist, simulieren die Forscher eine dem Menschen ähnliche Hauttemperatur und prüfen, wie sich diese bei wechselnder Raumklimatisierung verändert.