RM Rudolf Müller
BuGG-Fassadenbegrünung 2021am Enni-Verwaltungsgebäude in Moers.   Fotos: Bundesverband GebäudeGrün

BuGG-Fassadenbegrünung 2021am Enni-Verwaltungsgebäude in Moers.   Fotos: Bundesverband GebäudeGrün

Aus der Branche
13. Juni 2022 | Artikel teilen Artikel teilen

Ausgezeichnete Fassadenbegrünung

Der Bundesverband Gebäude-Grün hat die BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres 2021 gekürt. Verliehen wurde der Preis diesmal für die 600 m2 große Grünfassade am neuen Verwaltungsgebäude des Energieversorgers Enni im nordrhein-westfälischen Moers.

„Die Enni-Zentrale zeigt, was im Bereich wandgebundener Fassadenbegrünung mit einem engagierten Bauherrn, der richtigen Planung und einem bewährten System auch an großflächigen Begrünungen heute möglich ist“, sagte Verbandspräsident Dr. Gunter Mann während der Überreichung der Sieger-Plakette an den Enni-Vorstandsvorsitzenden Stefan Krämer und an Dipl.-Ingenieur Clemens Belke vom Unternehmen Belke Dach- und Fassadenbegrünung aus Lennestadt.

Grünfassade mit Hightech-Komponenten

BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann (r.) überreichte Stefan Krämer (l.) und Clemens Belke (Mitte) die Siegerplakette.

BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann (r.) überreichte Stefan Krämer (l.) und Clemens Belke (Mitte) die Siegerplakette.

Belke und sein Team haben die 600 m2 große Grünfassade an der Stirnseite der Firmenzentrale geplant und ausgeführt. „Ein Projekt mit hohem Anspruch“, betont der Dipl.-Ingenieur. In der Planung habe sein Unternehmen unterschiedliche Anforderungen an die Vertikalbegrünung koordinieren müssen: „Unsere Monteure mussten beispielsweise 63 Fensteröffnungen bautechnisch einbinden“. Jede Fensteröffnung erhielt dabei eine eigene Abdichtungskonstruktion. „So beugen wir Schäden vor, die sonst durch die dauerhafte Bewässerung der Pflanzen am Gebäude entstehen könnten.“

Das Objekt in Moers wurde als Kombinations-Fassade in Vorhangbauweise mit 180 mm mineralischer Dämmung errichtet. Für die Bepflanzung kamen Vegetationselemente des niederländischen Anbieters Sempergreen zum Einsatz. Die begrünten Elemente wurden im Gewächshaus vorkultiviert. Im Brandfall funktioniert die automatische Bewässerungsanlage wie eine Sprinkleranlage. Als Unterkonstruktion wählte Belke das Ejot-Crossfix-System, womit neben den Konsolen und Tragprofilen auch alle Verankerungs- und Befestigungsmittel aus einer Hand stammen.

Durch die hohe Dichte der Pflanzen von 96 Stück pro Quadratmeter sind insgesamt rund 57.600 Pflanzen allein an der Ostfassade installiert. Dennoch reduziert sich die Pflege der Vertikalbegrünung auf drei bis vier Schnitte pro Jahr. Eine automatische Kontroll- und Überwachungs-Sensorik, deren Ergebnisse jederzeit online einsehbar sind, überwacht permanent die Vegetation. Die Sensoren zeichnen die Temperaturen und die Feuchtigkeit der bepflanzten Fläche auf. So lassen sich Bewässerung und Düngung stets ideal an den Bedarf der Pflanzen anpassen.


BW+
 

Grünfassade auf WDVS

Begrünte Fassaden sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch Lebensraum für Insekten und Vögel, filtern Staub und Schadstoffe und...

mehr »
 

Innenraum-Grünwände und Raumluftqualität

Die meisten Menschen haben mehr oder weniger viele Topfpflanzen in ihren Wohnungen. Die sind hier aber nicht das Thema. Stattdessen...

mehr »
 

Gründach: Dämmstoffe als Wasserspeicher

Platten aus Kunststoffschaum oder Mineralwolle sind nicht nur beliebte Dämmstoffe, sie kommen auch zunehmend als Wasserspeichermatten für Gründächer und ähnliche...

mehr »
Nach oben
nach oben