RM Rudolf Müller
Betriebe mit höherem Digitalisierungsgrad bieten mehr Weiterbildungen an.  Foto: Pixabay

Betriebe mit höherem Digitalisierungsgrad bieten mehr Weiterbildungen an.  Foto: Pixabay

Aus der Branche
12. Juli 2019 | Artikel teilen Artikel teilen

Digitalisierung fördert Weiterbildung

Die Digitalisierung fördert mehr Weiterbildung und eine Flexibilisierung der Arbeitswelt. Das sind Ergebnisse einer Betriebsbefragung, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) durchgeführt hat. Befragt wurden rund 3.500 Betriebe zum Zusammenhang zwischen betrieblicher Kompetenzförderung und Technologienutzung.

Je höher der Digitalisierungsgrad eines Betriebes, desto eher nehmen die Beschäftigten an Weiterbildungen teil – lautet eines der Befragungsergebnisse. Demnach liegt bei Betrieben mit hohem Digitalisierungsgrad die Weiterbildungsquote der Beschäftigten bei 92 %, bei Betrieben mit einem geringen Digitalisierungsgrad dagegen nur bei 58 %.

Ähnliches gilt auch für betriebliche Aufstiegsfortbildungen, die den Beschäftigten eine formale Höherqualifizierung ermöglichen. 22 % der hochdigitalisierten Betriebe fördern Aufstiegsfortbildungen ihrer Beschäftigten. Damit liegen sie zehn Prozentpunkte über dem in der Befragung ermittelten Durchschnittswert.

Ein weiteres Ergebnis: Ausbildungsbetriebe weisen – unabhängig von der Betriebsgröße – im Durchschnitt einen höheren Digitalisierungsindex auf als Betriebe, die nicht ausbilden. Das ist insofern bedeutsam, weil so zumindest der berufliche Nachwuchs bereits im Rahmen seiner dualen Berufsausbildung das notwendige Know-how sowie praktische Kenntnisse im Umgang mit neuen digitalen Technologien erwerben kann.

Mehr flexible Arbeitsformen

Mit steigendem Digitalisierungsgrad nehmen zudem die flexiblen Arbeitsformen in Betrieben zu. Insgesamt verfügte über die Hälfte der befragten Betriebe (55 %) über eine Gleitzeitregelung. Bei Betrieben mit hohem Digitalisierungsgrad waren es 62 %. Das Arbeiten im Home-office wird in Betrieben mit hohem Digitalisierungsgrad mehr als doppelt so häufig (39 %) genutzt als in Betrieben mit niedrigem Digitalisierungsgrad (18 %).

„Insgesamt bestätigt die Befragung, dass durch die Digitalisierung neue Formen der Arbeitsgestaltung entstanden sind, durch die sich für Betriebe neue Möglichkeiten der Personalplanung und -entwicklung sowie des flexibleren Einsatzes von Beschäftigten ergeben“, folgert BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Den Beschäftigten wiederum bietet sich dadurch die Möglichkeit, die Flexibilität auch zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zu einer Verbesserung der Work-Life-Balance im Allgemeinen zu nutzen.“

Weitere Infos zu der Betriebsbefragung gibt es im Heft 3/2019 der BIBB- Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ (Heft 3/2019). Der darin enthaltene Beitrag „Welche Rolle spielt Bildung im digitalen Transformationsprozess?“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

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