
Ergonomisch vorteilhaft und knieschonend: Calciumsulfat-Fließestriche werden stehend verarbeitet. Foto: Bernd Ducke
Estrichleger: Tipps zur Azubi-Gewinnung
„Estrich legen“ gilt in der Öffentlichkeit als harter Knochenjob. Darin liegt sicher ein Grund für den Mangel an Branchennachwuchs und die Schwierigkeiten der Unternehmen, qualifizierte Mitarbeiter als Estrichleger zu gewinnen. Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) gibt in seiner jüngsten Pressemitteilung Tipps, wie sich das Image des Berufsstandes verbessern ließe.
In Deutschland herrscht Handwerkermangel. In einer Untersuchung der B+L Marktdaten GmbH von März 2019 zur Auslastung der Handwerksunternehmen gaben durchschnittlich 71,1 % der Betriebe an, dass sie im Jahr 2018 Kundenanfragen aufgrund fehlender Kapazitäten abgelehnt haben. Estrichunternehmen liegen mit 70,8 % an dritthöchster Stelle, übertroffen nur noch vom Sanitär-/Heizungsgewerk (71,1 %) und von Dachdeckern (80%).
Das Problem beginnt schon mit der Anwerbung von Auszubildenden. Estriche bilden zwar das zentrale Bauteil moderner Fußbodenaufbauten, im fertigen Haus sieht man sie aber in der Regel nicht mehr. Entsprechend unbekannt ist der Beruf des Estrichlegers bei jungen Leuten. Das Fliesenhandwerk zum Beispiel hat hier den Vorteil, dass durch seine Arbeit etwas dauerhaft Sichtbares entsteht. Umso wichtiger ist eine effektive Kommunikation, um die Estrichbranche in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und die Attraktivität des Berufsstandes zu stärken.
Positive Selbstpräsentation

70,8 % der Estrichunternehmen mussten 2018 Kundenanfragen aufgrund fehlender Kapazitäten ablehnen.
Eine der zahlreichen Empfehlungen zur Nachwuchsgewinnung im Handwerk heißt bekanntlich regelmäßige Präsentation des eigenen Unternehmens in Schulen und auf Ausbildungsmessen. Der VDPM begrüßt derartige Maßnahmen, sofern dabei die richtigen Botschaften vermittelt werden. Die Fachunternehmen müssten sich bemühen, die Arbeit des Estrichlegens als Handwerk mit top-modernen und technisch anspruchsvollen Baustoffen darzustellen. Vermittelt werden müsse das Bild eines attraktiven und zukunftsweisenden Jobs, der die Möglichkeit ebnet, den Meistertitel zu erwerben und/oder als Bauleiter tätig zu werden. Es komme darauf an, Estrichleger als modernen, interessanten und anspruchsvollen Beruf zu präsentieren, der dennoch von Jedem erlernt werden kann – schreibt der VDPM in seiner Pressemitteilung.
Außerdem sei es sinnvoll, die beschriebenen Botschaften auch über Social Media an die junge Zielgruppe zu transportieren. Junge Nachwuchskräfte seien viel leichter über YouTube, Facebook, Instagram & Co. zu erreichen als über eine Stellenanzeige in der Tagespresse. Auch die Investition in ein Film-Team, das einen professionellen Fließestrich-Einbau dokumentiert, lohne sich – meint der VDPM. Bewegte Bilder seien viel aussagekräftiger als jeder noch so gut geschriebene Text.
Fließestrich-Vorteile demonstrieren
Der VDPM empfiehlt ferner, bei der Außenkommunikation auf die Vorteile moderner Calciumsulfat-Fließestriche zu setzen. Bei diesem Material werden die Mitarbeiter körperlich weniger belastet als bei der Verarbeitung von konventionellem Estrich. Ergonomisch vorteilhaft sei zum Beispiel die aufrechte Arbeitshaltung bei der Fließestrich-Verarbeitung. Calciumsulfat-Fließestrich-Einbau könne sogar von älteren Mitarbeitern noch problemlos bewerkstelligt werden.