
Calostat gibt es in verschiedenen Varianten – „pur“ und als Sandwichplatte. Foto: Evonik
Evonik verkauft Calostat-Geschäft
Das Spezialchemie-Unternehmen Evonik hat das Geschäft mit seinen Dämmplatten der Marke Calostat an die Kingspan-Gruppe veräußert. Der Kaufvertrag trat am 30. September in Kraft und umfasst die Marke, das technische und kommerzielle Know-how sowie die Produktionsanlagen für den Hochleistungsdämmstoff, den Evonik 2013 erstmals auf der Messe BAU in München vorgestellt hatte.
Der weltweit aktive, irische Baustoffhersteller Kingspan bezeichnet sich selbst als führenden Anbieter von fortschrittlichen Dämmungs- und Gebäudehüllenlösungen. Zum Portfolio gehören bereits die zwei Hochleistungsdämmstoffe Resol-Hartschaum und Polyurethan-Hartschaum (PIR). Mit Calostat kommt nun ein mineralischer Spezialdämmstoff hinzu, der mit einer sehr niedrigen Wärmeleitfähigkeit von nur 0,019 W/mK punktet.
„Wir freuen uns mit Kingspan einen Käufer gefunden zu haben, der mit seiner Dämmstoffkompetenz und dem herausragenden Zugang zu den wichtigen Märkten Großbritannien und Zentraleuropa Calostat in kurzer Zeit zu mehr Wachstum verhelfen kann“, sagt Dr. Bettina Gerharz-Kalte, Leiterin des Wachstumsfelds Thermal Insulation bei Creavis – der strategischen Innovationseinheit und Business Incubator von Evonik.
Evonik bleibt Rohstofflieferant
Evonik hat Calostat nicht nur entwickelt, sondern stellt auch rund 80 % der Rohstoffe selbst her. Das Material besteht im Wesentlichen aus dem natürlichen Mineral Siliciumdioxid, das Evonik in pyrogene Kieselsäure umwandelt. Das ist – chemisch betrachtet – dieselbe Verbindung, aus der auch die Stützgerüste in Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) bestehen. Die Evonik-Platte ist allerdings druckfester und formstabiler.
Calostat hat zudem viele andere Vorteile. Das Material ist nicht brennbar (Baustoffklasse A2), dünstet keine Schadstoffe aus und nimmt kein flüssiges Wasser auf, ist zugleich aber durchlässig für Wasserdampf. Zu den Vorteilen des Dämmstoffs gehört ferner, dass er langlebig und komplett recyclingfähig ist. Neben dem herausragenden Wärmeschutz bieten die Platten zudem auch relativ gute Schallschutzeigenschaften.
„Mit Calostat hat Evonik ein Dämmmaterial für die Anforderungen von heute und morgen entwickelt“, sagt Alan Lawlor, Divisional Managing Director bei Kingspan. „Es ist schlank, hocheffizient, nicht brennbar und Cradle-to-Cradle zertifiziert. Kingspan freut sich über diese Portfolioergänzung und wird die Produktion kontinuierlich ausbauen.“
Den Kunden sichern beide Unternehmen einen reibungslosen Übergang im Zuge der Übernahme zu. Evonik wird Kingspan auch weiterhin Rohmaterialien für die Produktion von Calostat liefern. Dafür betreibt das Unternehmen eine Fertigungsanlage in Hanau-Wolfgang.
Über den 2015 neu eingeführten, aus mineralischem Siliciumdioxid hergestellten Dämmstoff Calostat haben wir auf BaustoffWissen schon einmal im Beitrag „Was...
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