
Die Wohnraumoffensive der Bundesregierung könnte ihr Ziel um 300.000 Wohnungen verfehlen. Foto: Pixabay
Forderungskatalog zum Wohnungsbau
Anlässlich des Superwahljahrs 2021 haben sich die Vertreter der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ mit einem überarbeiteten Forderungskatalog an Bundes- und Landespolitiker gewandt. Angemahnt wird eine effektivere Wohnraumoffensive, da die Corona-Pandemie die soziale Frage Wohnen weiter zuspitzen werde.
Die Wohnung ist der Lockdown-Ort Nummer eins. Doch die Corona-Krise bedroht auch diesen Rückzugsort der Pandemie. „Viele werden sich das Wohnen so wie heute nicht mehr leisten können“, warnen die 34 Vertreter der Bau- und Immobilienbranche, die sich in der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ zusammengeschlossen haben, darunter der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, der Deutsche Mieterbund und die IG BAU.
Um eine „neue Corona-bedingte Wohnungskrise“ zu vermeiden, sei eine zweite und deutlich effektivere Wohnraumoffensive dringend erforderlich, heißt es in einem Brandbrief, den die Brancheninitiative Ende Januar an Bundestag und Bundesregierung sowie an die Länderparlamente und an die Regierungschefs der Länder gerichtet hat. Die Politik im Bund und in den Ländern müsse jetzt, im Corona- und Superwahljahr 2021, rasch eine „Wohnraumoffensive 2.0“ auf den Weg bringen.
Zuspitzung der Wohnungsfrage

Dr. Ronald Rast warnt vor einer Corona-bedingten Wohnungskrise.
Die bisherige Wohnraumoffensive der Bundesregierung verfolgt das Ziel, 1,5 Mio. Neubauwohnungen bis 2021 zu schaffen. „Dabei werden es am Ende nicht einmal 1,2 Mio. neu gebaute Wohnungen sein“, sagt Dr. Ronald Rast, Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ und zugleich Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM). „Damit hat die Bundesregierung ihr selbst gestecktes Ziel um gut 300.000 Wohnungen verfehlt. Das entspricht mehr als der Bauleistung eines ganzen Jahres.“
Als Folge der Corona-Pandemie werde die Zahl einkommensschwacher Haushalte in Deutschland drastisch steigen, prophezeit Rast: „Damit wird sich das Problem des bezahlbaren Wohnens und der massive Mangel an Sozialwohnungen nochmals deutlich verschärfen – für viele Haushalte vorübergehend, für einen Großteil aber auch längerfristig oder sogar dauerhaft. Wir werden hier eine neue Dimension in der sozialen Frage Wohnen erreichen.“
Acht wohnungspolitische Punkte
Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ richtet mit ihrem Brandbrief einen Forderungskatalog an die Politik von Bund und Ländern, der acht wohnungsbaupolitische Punkte enthält. Die Überschriften lauten:
- Stärkung des sozialen Wohnungsbaus,
- Verbesserung der Investitionsbedingungen im bezahlbaren Wohnungsbau,
- Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums,
- Ausweitung der Schaffung und Vergabe von günstigen Bauflächen,
- Setzung wirksamer Impulse für energetische Sanierungen,
- Förderung einer Umbaukultur im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht,
- Ressourceneffizienz und Technologieoffenheit im Bauwesen,
- Verzicht auf Kostentreiber.
Den Forderungskatalog im Wortlaut kann man hier nachlesen.