
Auch die Baubranche klagt über einen Mangel an Nachwuchsfachkräften.
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IHK-Fachkräftereport: Sorge um fehlende Fachkräfte
Die Industrie- und Handelskammer NRW hat ihren Fachkräftereport 2015 veröffentlicht. Demnach ist die Sorge, nicht genügend qualifizierte Fachkräfte gewinnen zu können, insbesondere bei mittelständischen Unternehmen weiter gewachsen.
Neben Branchen wie der Gesundheitswirtschaft und dem Hotel- und Gastgewerbe ist besonders das Baugewerbe stark betroffen. Hier sehen mittlerweile 56 Prozent der befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als Bedrohung für ihre Zukunft an. 2014 waren es „nur“ 45 Prozent. Insgesamt beurteilen 36 Prozent der rund 4.000 befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als „Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung“. Noch schwerer haben es Betriebe, die außerhalb der Ballungsgebiete angesiedelt sind. Gerade in ländlichen Regionen ist es besonders schwer, Fachkräfte anzuwerben.
Die Schwierigkeit, offene Stellen zu besetzen, spüren die Unternehmen auch bei den Ausbildungsplätzen. Im Jahr 2015 standen rund 2.300 mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung als 2014 – zugleich verstärkten viele Firmen ihr Ausbildungsmarketing. Trotzdem waren Ende September 2015 insgesamt 6.028 Lehrstellen noch unbesetzt. „Die Folgen der demographischen Entwicklung beginnen sich immer stärker auszuwirken“, sagt Ralf Kersting, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) NRW. „Aktive Bemühungen zur frühzeitigen Gewinnung von Nachwuchsfachkräften wie unter anderem auch von Flüchtlingen, sind daher von großer Bedeutung für unsere Unternehmen.“
Die IHKs in NRW wollen künftig ihre Anstrengungen verstärken, um den Jugendlichen und auch ihren Eltern die Vorzüge einer dualen Ausbildung aufzuzeigen. Anfang April gaben NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer und IHK NRW-Präsident Ralf Kersting auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Startschuss für die Kampagne „In drei Jahren Weltklasse“. Die Initiative soll die Attraktivität der beruflichen Ausbildung in NRW herausstellen. Finanziert wird sie gemeinsam vom Landesarbeitsministerium und der IHK NRW.