
IG-Bau-Chef Robert Feiger ist zufrieden mit der erzielten Einigung im Tarifstreit. Foto: IG Bau (Alexander Paul Englert)
Mehr Geld für Baubeschäftigte
Die Gewerkschaft IG Bau meldet heute einen Durchbruch im Tarifstreit für 850.000 Baubeschäftigte. Der Schlichterspruch vom Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, sieht mehr Lohn sowie eine einmalige Corona-Prämie vor, aber auch eine höhere Azubi-Vergütung sowie die Einführung einer Vergütung für Fahrzeiten zur Baustelle. Er muss nun noch von den Tarifparteien angenommen werden.
Der Schlichterspruch sieht für die Baubeschäftigten insgesamt ein Lohn-Plus von 2,6 % im Westen und 2,7 % im Osten vor. Darin enthalten ist erstmals auch eine Vergütung für Fahrzeiten zur Baustelle. Darüber hinaus soll es eine „Corona-Prämie“ von 500 Euro als einmalige steuerfreie Sonderzahlung geben. Das teilte die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) am heutigen Donnerstagmorgen nach Abschluss der Schlichtung der Tarifrunde für die rund 850.000 Bauarbeiter mit.
Die Löhne sollen demnach ab Januar um 2,1 % im Westen und um 2,2 % im Osten steigen. Hinzu käme dann noch einmal ein Lohnzuschlag von einem halben Prozent für die Zeit, die Bauarbeitern bei oft langen Fahrten zu den Baustellen verlorengeht. Diese Wegezeit-Entschädigung soll bereits ab Oktober auf den Lohn aufgeschlagen werden.
Außerdem sollen Azubis im ersten Ausbildungsjahr 40 Euro mehr pro Monat bekommen. Im zweiten Ausbildungsjahr sollen es 30 Euro und im dritten 20 Euro zusätzlich sein. „Damit hätten Azubis am Ende ihrer dreijährigen Ausbildung 1.080 Euro mehr in der Tasche“, sagt Carsten Burckhardt, der im Bundesvorstand der IG BAU für das Bauhauptgewerbe zuständig ist. „Dazu kommt dann noch einmal eine geplante Azubi-Corona-Prämie von 250 Euro als Einmalzahlung.“
IG-Bau-Chef Robert Feiger sprach von „ungewöhnlich zähen und harten Verhandlungen“, freut sich aber über die nun erzielte Einigung: „Wer auf dem Bau arbeitet, weiß jetzt wieder, dass seine Arbeit geschätzt wird. Schon deshalb hat sich das harte Ringen um jeden Cent gelohnt.“