
Vorher-nachher-Projektion: 276 Gewobau-Wohneinheiten werden in Erlangen seriell saniert. Alle Bilder: ecoworks
Serielle Dachaufstockung
Das Bauunternehmen Ecoworks gehört zu den Pionieren bei der seriellen Sanierung in Deutschland. In Erlangen steht nun ein echtes Großprojekt an. Insgesamt 276 Wohneinheiten sind dort klimaneutral zu sanieren. Zugleich soll eine serielle Dachaufstockung zur kosteneffizienten Nachverdichtung der Gebäude beitragen.
Die 276 Wohneinheiten gehören dem städtischen Wohnungsunternehmen Gewobau Erlangen und verteilen sich auf mehrere Wohngebäude im Bereich Buckenhofer Weg/Elise-Spaeth-Straße und Heinrich-Hertz-Straße/Schwedlerstraße. Der Sanierungsauftrag im Gesamtwert von rund 40 Mio. Euro wurde nicht zuletzt deshalb an Ecoworks erteilt, weil das Berliner Unternehmen bereits über viel praktische Erfahrungen mit seriellen Sanierungen verfügt. Bereits beim ersten deutschen Projekt dieser Art – der seriellen Sanierung des Wohnquartiers „Kuckuck“ in Hameln – war Ecoworks 2020 als federführendes Bauunternehmen dabei.
Hoher Vorfertigungsgrad

Die serielle Sanierung lässt eine Sanierung im bewohnten Zustand zu.
„Wir freuen uns sehr, den bislang größten Auftrag in der seriellen Sanierung mit einer seriellen Aufstockung zu verbinden“, kommentiert Emanuel Heisenberg, CEO der Ecoworks GmbH, das neue Projekt. Seine Firma kann durch digitale 3D-Planung und Vorfertigung bis zu 80 % der Tätigkeiten von der Baustelle in Fabriken verlagern. Das Unternehmen entwickelt und konstruiert Fassaden- und Dachelemente, die wie eine zweite Haut um das bestehende Gebäude gelegt werden. Innerhalb weniger Wochen Bauzeit vor Ort lassen sich auf diese Weise energetisch ineffiziente Altbauten zu Plusenergiehäusern sanieren.
„Mit der seriellen Sanierung und Einfachaufstockung der Wohnanlagen am Buckenhofer Weg/Elise-Spaeth-Straße sowie in der Heinrich-Hertz-Straße/Schwedlerstraße starten wir das nächste große Pilotprojekt zur seriellen Sanierung in unseren Beständen und bereiten die Skalierung der technologischen Verfahren vor“, unterstreicht Gernot Küchler, Geschäftsführer der Gewobau Erlangen. „Das wichtigste Ziel aller Maßnahmen liegt für uns neben der Klimaneutralität in dauerhaft niedrigen Nebenkosten für die Mieterinnen und Mieter. Die serielle Sanierung lässt eine Sanierung im bewohnten Zustand mit einer insgesamt ausgesprochen geringen Mieterbelastung zu.“
Die 1950 gegründete Gewobau Erlangen zählt heute mit einem Bestand von rund 8.800 Wohnungen zu den großen Wohnungsbaugesellschaften Bayerns. Etwa 6.000 dieser Wohnungen stammen aus den 1950er- und 1960er-Jahren und sollen bis 2026 seriell saniert werden. Daneben plant die Gewobau, rund 1.500 zusätzliche Wohnungen durch Aufstockung in Holzmodulbauweise zu schaffen.
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