
Vor allem betrieblich finanzierte Weiterbildungen boomen seit Jahren. Foto: Pixabay
Umfrage in der Weiterbildungsbranche
Für Betriebe tätige Weiterbildungsanbieter berichten von einer hervorragenden wirtschaftlichen Stimmung. Dagegen hat sich bei Einrichtungen, die vor allem für die Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter tätig sind, das Wirtschaftsklima stark eingetrübt. Das ergab die wbmonitor-Umfrage 2018 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE).
Der „wbmonitor-Klimawert“ lag 2018 auf einer Skala von –100 bis +100 bei insgesamt +41. Gegenüber dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2017 ist er damit um zehn Punkte gefallen. Bei den betrieblich finanzierten Weiterbildungsanbietern ist der Wert gegenüber 2017 allerdings um drei Punkte auf +59 gestiegen. Der fortbestehende Boom dieser Anbieter geht einher mit einem seit 2011 hohen Weiterbildungsengagement der Betriebe. Offensichtlich setzen diese angesichts neuer Arbeitsanforderungen durch den technologischen Wandel, aber auch im Zuge zunehmender Fachkräfteengpässe verstärkt auf Weiterbildung.
Weiterbildungsanbieter, die sich mehrheitlich durch individuelle Teilnahmeentgelte finanzieren, wiesen mit einem Klimawert von +50 ebenfalls ein überdurchschnittliches Ergebnis auf (–5 im Vergleich zu 2017). Dieser weiterhin hohe Wert lässt auf eine anhaltende Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten für Selbstzahlende schließen.
Weniger geförderte Weiterbildung
Dagegen ist der Klimawert der Weiterbildungseinrichtungen, die überwiegend für die Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter tätig sind, regelrecht abgestürzt. Er ging im Vergleich zu 2017 um 46 Punkte zurück und lag 2018 nur noch bei +7. Dieser Rückgang steht allem Anschein nach in Zusammenhang mit der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes und der daraus resultierenden deutlichen Abnahme der Förderfälle arbeitsmarktpolitischer Instrumente der Rechtskreise Sozialgesetzbuch (SGB) III und II.
Mit einem Wert von +36 lag die wirtschaftliche Stimmung der Weiterbildungseinrichtungen, die ihre Einnahmen mehrheitlich von Kommune, Land, Bund und/oder Europäischer Union (EU) beziehen, unter dem Durchschnitt aller Anbieter (–10 Punkte).
Der wbmonitor ist ein Kooperationsprojekt von BIBB und DIE, das mit einer jährlichen Umfrage bei Anbietern allgemeiner und beruflicher Weiterbildung zu mehr Transparenz über die Weiterbildungslandschaft und Anbieterstrukturen beitragen und aktuelle Veränderungen aufzeigen soll. An der Umfrage 2018 beteiligten sich 1.267 Einrichtungen.