RM Rudolf Müller
In der Recyclinganlage werden Ziegelbruch und Dämmstoffe getrennt und wiederverwertet.  Foto: Leipfinger-Bader

In der Recyclinganlage werden Ziegelbruch und Dämmstoffe getrennt und wiederverwertet.  Foto: Leipfinger-Bader

Aus der Branche
07. Oktober 2020 | Artikel teilen Artikel teilen

Ziegel-Recycling bei Leipfinger-Bader

Die Ziegelwerke Leipfinger-Bader haben an ihrem Unternehmensstandort in Puttenhausen eine Recycling-Anlage in Betrieb genommen, die Ziegel-Bruch von Neubauten sowie Reste von verfüllten und unverfüllten Mauerwerkziegeln zur Wiederverwendung aufbereitet. In Zukunft will man auch Material aus Abbrüchen recyceln.

„Das ist umwelttechnisch ein Durchbruch“, findet Thomas Bader. Für den Firmenchef des Ziegelherstellers mit Stammsitz im bayerischen Vatersdorf (Landkreis Landshut) hat die Ziegel-Recycling-Anlage aber auch einen ganz praktischen Nutzen. Die Mengen an Bau- und Abbruchabfällen seien in Deutschland nämlich mittlerweile so groß, dass Deponien vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und deshalb die Annahme stoppen. Als Folge davon müsse das Material dann auf Lkw zum Teil weite Strecken durchs Land transportiert oder sogar zur Entsorgung außer Landes gebracht werden. So steigen die Kosten für die Beseitigung, die Bauunternehmen und Bauherren zu tragen haben.

Verwerten statt wegkippen

Thomas Bader erhielt im Frühjahr die Genehmigung zur Inbetriebnahme der Mauerziegel-Recyclinganlage. Foto: Leipfinger-Bader

Thomas Bader erhielt im Frühjahr die Genehmigung zur Inbetriebnahme der Mauerziegel-Recyclinganlage. Foto: Leipfinger-Bader

Rund 58,5 Mio. Tonnen Bauschutt werden in Deutschland pro Jahr einfach weggekippt. „Eine gigantische Verschwendung von Ressourcen“, findet Thomas Bader, der deshalb bereits vor einigen Jahren die Entwicklung einer Recyclinganlage am Werkstandort Puttenhausen im Landkreis Kelheim anstieß. Die im Frühjahr 2020 nach einjährigem Testbetrieb behördlich genehmigte Anlage soll nun einen geschlossenen Rohstoffkreislauf für die Ziegelprodukte des Herstellers ermöglichen.

Bei Neubauten anfallender Ziegelbruch sowie die Dämmtoffreste aus gefüllten Ziegeln werden von Leipfinger-Bader jetzt wieder zurückgenommen und zur Recyclinganlage nach Puttenhausen gebracht. Dort entsteht daraus dann Material, das zum Beispiel für Dachbegrünungen oder im Straßenbau Verwendung findet. Die Dämmstoffe aus verfüllten Ziegel werden ebenfalls vollständig recycelt und wieder der Produktion zugeführt.

In Zukunft soll in Puttenhausen auch Material aus Gebäudeabrissen recycelt werden. Thomas Bader: „Wir sehen den Mauerziegel auch über seine erste Lebensphase hinaus als wertvolle Materialressource an. Mit der Entwicklung unserer speziellen Recyclinganlage bieten wir als erstes Ziegelwerk in Deutschland einen vollständig geschlossenen Rohstoffkreislauf an.“

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