Ausbildungsreport: Kritik an Arbeitsbedingungen
Über ein Drittel der Auszubildenden in Deutschland leistet regelmäßig Überstunden. Fast genauso vielen liegt kein betrieblicher Ausbildungsplan vor und mehr als jeder zehnte Azubi übt regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten aus. Das sind nur einige Ergebnisse des Ausbildungsreports 2017, den die DGB-Jugend nun zum zwölften Mal veröffentlicht hat. Ein besonderer Schwerpunkt des Reports liegt diesmal auf den Berufsschulen.
„Die duale Ausbildung sorgt für die Fachkräfte von morgen, Probleme bei der Qualität der Ausbildung bleiben aber ein Dauerthema“, resümiert die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack die kritische Bestandsaufnahme der Ausbildungsbedingungen in Deutschland. Deshalb müsse der Gesetzgeber einschreiten: „Die nächste Bundesregierung muss endlich das Berufsbildungsgesetz im Sinne der Auszubildenden reformieren“.
An der repräsentativen Befragung der Jugendorganisation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) haben sich diesmal 12.191 Auszubildende aus den laut Bundesinstitut für Berufsbildung 25 häufigsten Ausbildungsberufen beteiligt (die Top 10 der Ausbildungsberufe findet ihr hier). Immerhin: Die meisten Auszubildenden (71,9 %) sind mit ihrer Ausbildung zufrieden. Es gibt aber erhebliche Branchenunterschiede: Mechatroniker, Industriekaufleute und Industriemechaniker sind über Durchschnitt zufrieden. Friseurinnen und Friseure, Auszubildende in Teilen des Hotel- und Gaststättenbereichs und Fachverkäufer des Lebensmittelhandwerks bewerten ihre Betriebe hingegen mangelhaft. Den kompletten Ausbildungsreport 2017 könnt ihr hier downloaden.