RM Rudolf Müller
In vielen bauhandwerklichen Berufen gibt es hohe Ausbildungsvergütungen.

In vielen bauhandwerklichen Berufen gibt es hohe Ausbildungsvergütungen.

Ausbildung
24. Januar 2022 | Artikel teilen Artikel teilen

Ausbildungsvergütungen wachsen

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind 2021 im bundesweiten Durchschnitt um 2,5 % gestiegen. Der Anstieg lag damit etwa auf Vorjahresniveau (2,6 %), fiel aber schwächer aus als in den Jahren vor Corona. Die Durchschnittsvergütung – bezogen auf alle Ausbildungsjahre – lag bei monatlich 987 Euro brutto. Je nach Ausbildungsberuf gibt es aber erhebliche Unterschiede.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wertet seit 1976 die tariflichen Ausbildungsvergütungen jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus. In die Berechnung der Durchschnittswerte für Gesamtdeutschland sowie für Ost- und Westdeutschland fließen alle Ausbildungsberufe ein, für die Daten zu tariflichen Ausbildungsvergütungen vorliegen. In der BIBB-Datenbank „Tarifliche Ausbildungsvergütungen“ unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung werden Durchschnittswerte für 173 Berufe in West- und 115 Berufe in Ostdeutschland ausgewiesen.

Zwischen 2012 und 2019 verzeichnete das BIBB mit Ausnahme des Jahres 2017 stets Anstiege von deutlich über 3 %. Während der Corona-Pandemie wurden Tarifverhandlungen teilweise verschoben. Häufig standen auch die Beschäftigungssicherung und die Abmilderung der Folgen der wirtschaftlichen Einschränkungen stärker im Blickpunkt als Lohnsteigerungen.

Vergütungen in der Baubranche

Bei den Ausbildungsvergütungen gibt es erhebliche Unterschiede.

Bei den Ausbildungsvergütungen gibt es erhebliche Unterschiede.

Die BIBB-Auswertung für 2021 ergab für Auszubildende in Westdeutschland mit 989 Euro einen leicht höheren Durchschnittswert als für ostdeutsche Auszubildende mit 965 Euro. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden im Beruf Zimmerer/Zimmerin mit monatlich 1.251 Euro gezahlt.

In insgesamt 17 Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt aller Ausbildungsjahre bei über 1.100 Euro. Hier finden sich vor allem Berufe aus dem Baugewerbe wie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in (1.198 Euro), Maurer/-in (1.196), Straßenbauer/-in (1.177) sowie Beton- und Stahlbetonbauer (1.142). Es gibt aber auch Berufe im Bau- und Ausbaugewerbe, wo die Azubis – durchschnittlich über alle Ausbildungsjahre betrachtet – deutlich weniger bekommen. Das betrifft zum Beispiel die Professionen Bodenleger/-in (686 Euro), Parkettleger/-in (688), Bauten- und Objektbeschichter/-in (749) sowie Maler/-in und Lackierer/-in (810).

Im kaufmännischen Bereich bekamen Azubis in etwa so viel wie in den gut dotierten Handwerkerberufen – beispielsweise 1.138 Euro im Beruf Bankkaufmann/-frau und 1.135 Euro im Beruf Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen. Azubis im Beruf Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement erhielten 2021 im deutschlandweiten Durchschnitt 1.062 Euro.

Im Lagerbereich wiederum erhielten Fachkräfte für Lagerlogistik im Durchschnitt 1.029 Euro, im Beruf Fachlagerist/-in war es nur etwas weniger (977). Insgesamt erhielt rund die Hälfte der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2021 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro, 7 % sogar mehr als 1.200 Euro.


 

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