RM Rudolf Müller
Je nach Ausbildungsberuf gibt es zum Teil große Unterschiede bei den Vergütungen. Grafik: BIBB

Je nach Ausbildungsberuf gibt es zum Teil große Unterschiede bei den Vergütungen.
Grafik: BIBB

 
Ausbildung
21. März 2016 | Artikel teilen Artikel teilen

Ausbildungsvergütungen: Azubis bekommen mehr Geld

Nach aktuellen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2015 im vierten Jahr in Folge deutlich gestiegen.

Durchschnittlich verdienten Auszubildende im vergangenen Jahr 826 Euro brutto pro Monat (+3,9 %). In Westdeutschland lag der Durchschnitt bei 832 Euro (+3,7 %), in Ostdeutschland erhöhten sich die Ausbildungsvergütungen um 4,3 % auf durchschnittlich 769 Euro. Zu diesen Ergebnissen kam das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bei seiner jährlichen Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen. Ermittelt wurde dabei die Bezahlung für 180 Berufe in West- und 149 Berufe in Ostdeutschland. Zu beachten ist, dass es sich bei den Angaben um Durchschnittswerte handelt. Tatsächlich steigt die Vergütungshöhe mit der Anzahl der Ausbildungsjahre. Außerdem gibt es teilweise große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausbildungsberufen.

Aufgrund der guten Wirtschaftslage in Deutschland, vor allem aber wegen der wachsenden Schwierigkeiten vieler Betriebe, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen in den letzten Jahren bei vielen Ausbildungsberufen deutlich angehoben. Das betrifft vor allem Branchen mit großem Bewerbermangel – zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk, der Gastronomie und der Reinigungsbranche.

Hohe Verdienste im Bauhauptgewerbe

Entwicklung der Ausbildungsvergütungen in den letzten zehn Jahren. Grafik: BIBB

Entwicklung der Ausbildungsvergütungen in den letzten zehn Jahren.
Grafik: BIBB

Besonders hoch lagen 2015 die tariflichen Ausbildungsvergütungen in den praktischen Berufen des Bauhauptgewerbes (zum Beispiel Maurer/in). In Westdeutschland betrug der Durchschnittswert hier 1.057 Euro im Monat. In Ostdeutschland fielen die Vergütungen in den Berufen des Bauhauptgewerbes mit durchschnittlich 861 Euro allerdings deutlich niedriger aus. Hohe tarifliche Vergütungsdurchschnitte wurden auch in Berufen wie Mechatroniker/in (West: 998 Euro, Ost: 976 Euro), Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (West und Ost: 986 Euro) und Medientechnologe/in Druck (West und Ost: 943 Euro) erreicht.

Eher niedrig waren die Vergütungsdurchschnitte zum Beispiel in den Berufen Friseur/in (West: 494 Euro, Ost: 269 Euro), Florist/in (West: 587 Euro, Ost: 422 Euro), Bäcker/in (West und Ost: 600 Euro) sowie Maler/in und Lackierer/in (West und Ost: 627 Euro).

Ausbildungsvergütungen im Baustoff-Fachhandel

Die durchschnittlich gezahlte Vergütung im Baustoff-Fachhandel war 2015 weder besonders hoch noch besonders niedrig – sie liegt traditionell im oberen Mittelfeld. Die Auswertung des BIBB erfasst folgende im Baustoff-Fachhandel vertretenden Ausbildungsberufe: Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel (West: 863 Euro, Ost: 806 Euro), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (West: 827 Euro, Ost: 740 Euro), Kaufmann/-frau für Büromanagement (West: 925 Euro, Ost: 840 Euro), Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung (West: 778 Euro, Ost: 593 Euro), Fachkraft für Lagerlogistik (West: 918 Euro, Ost: 830 Euro), Fachlagerist/in (West: 879 Euro, Ost: 793 Euro) und Berufskraftfahrer (West: 808 Euro, Ost: 715 Euro). Eine Gesamtübersicht über die für 2015 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen findet ihr hier.

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