RM Rudolf Müller
Die Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind zuletzt erneut gestiegen. Foto: Pixabay

Die Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind zuletzt erneut gestiegen. Foto: Pixabay

Ausbildung
20. Januar 2017 | Artikel teilen Artikel teilen

BIBB: Ausbildungsvergütungen 2016

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind in Deutschland 2016 erneut deutlich gestiegen, auch wenn sich der Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt etwas abgeschwächt hat. Zugleich hat sich im Osten der Abstand zum westlichen Tarifniveau verringert. Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seiner Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2016.

In Westdeutschland verdienten die Auszubildenden 2016 durchschnittlich 859 Euro brutto im Monat. Das bedeutet ein Plus von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. In Ostdeutschland erhöhten sich die tariflichen Ausbildungsvergütungen sogar um 4,9 % auf durchschnittlich 807 Euro im Monat. Im Durchschnitt werden damit nun 94 % (2015: 92 %) der westlichen Vergütungshöhe erreicht. Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2016 bei 854 Euro pro Monat (+ 3,4 %).

Das BIBB führt die Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober durch. Für die aktuelle Auswertung wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 181 Berufe in West- und 151 Berufe in Ostdeutschland ermittelt und die gesamtdeutschen Durchschnittswerte berechnet. Eine Gesamtübersicht über die ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den einzelnen Berufen findest du hier. Nach Angaben des BIBB repräsentieren die in die Auswertung einbezogenen Berufe 89 % aller Ausbildungsverhältnisse in Deutschland.

Berufsbezogene Unterschiede

Im Beruf Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, der im Baustoff-Fachhandel besonders häufig gelehrt wird, verdienten Azubis 2016 in Westdeutschland durchschnittlich 818 Euro (Ost: 764) im ersten Ausbildungsjahr, 886 Euro im zweiten Ausbildungsjahr (Ost: 823) und 957 Euro im dritten Ausbildungsjahr (Ost: 892). Der Durchschnitt für alle drei Ausbildungsjahre lag hier im Westen bei 887 Euro und im Osten bei 827 Euro.

Zwischen den Ausbildungsberufen bestehen aber erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen 2016 die tariflichen Ausbildungsvergütungen in den Berufen des Bauhauptgewerbes – zum Beispiel Maurer/Maurerin – mit monatlich 1.042 Euro im Gesamtdurchschnitt für Ost und West. Sehr hohe tarifliche Vergütungen wurden beispielsweise auch in den Berufen Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (einheitlich: 1.028 Euro), Mechatroniker/Mechatronikerin (gesamt: 1.023 Euro, West: 1.027 Euro, Ost: 1.005 Euro) und Medientechnologe/Medientechnologin Druck (einheitlich: 963 Euro) gezahlt.

Vergleichsweise niedrig waren dagegen zum Beispiel die tariflichen Vergütungsdurchschnitte in den Berufen Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (einheitlich: 670 Euro), Bäcker/Bäckerin (einheitlich: 618 Euro), Florist/Floristin (einheitlich: 587 Euro) sowie Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin (einheitlich:
495 Euro).

Nach oben
nach oben