
Eine vorläufige Fassung des Datenreports steht im Internet zum Download bereit.
BIBB-Datenreport veröffentlicht
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat seinen Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2022 veröffentlicht. Er enthält Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland. Demnach hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt 2021 nur leicht entspannt. Das Niveau vor Corona wurde erneut bei Weitem nicht erreicht. Das Schwerpunktkapitel des diesjährigen Datenreports widmet sich dem Thema „Fachkräftesicherung und qualifizierte Zuwanderung“.
Der Mitte Mai vorgestellte Report ergänzt traditionell den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung und steht als vorläufige Fassung im PDF-Format unter www.bibb.de/datenreport-2022 als kostenloser Download bereit. Der diesjährige Berufsbildungsbericht selbst ist auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter www.bmbf.de/berufsbildungsbericht abrufbar.
Fachkräftemangel macht Sorgen
„Die berufliche Bildung steht auch in diesem nun schon dritten Corona-Jahr vor enormen Herausforderungen“, erklärte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser anlässlich der Veröffentlichungen. „Erfreulich ist, dass sich aktuell die Erholung bei der Entwicklung der Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze weiter fortsetzt. Denn im April wurden der Bundesagentur für Arbeit mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im Vorjahr. Gleichzeitig hält aber auch der Trend weiter an, dass sich immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene um einen dualen Ausbildungsplatz bewerben und akademische Bildungswege bevorzugen.“
Esser zeigte sich besorgt, dass der Fachkräftebedarf in wichtigen systemrelevanten Bereichen der deutschen Wirtschaft künftig nicht befriedigt werden könnte. Aufgrund der hohen Relevanz des Themas widmet sich auch der Datenreport in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Thema Fachkräftesicherung und qualifizierte Zuwanderung.
Friedrich Hubert Esser: „Die Analysen des BIBB-Datenreports zeigen, wie wichtig es ist, über die Berufe mit Dienstleistungs- und Wissenschaftsausprägung hinaus auch die Bedeutung handwerklicher und gewerblich-technischer Berufe für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft zu erkennen und die bildungspolitische Systemsteuerung danach auszurichten. Wenn die Transformation gelingen soll, brauchen wir beide gleichermaßen: beruflich und akademisch Qualifizierte.“
Mehr Ausbildungsverträge – weniger Bewerber
Nach den Ergebnissen der BIBB-Erhebung zum 30.09.2021 wurden im vergangenen Jahr insgesamt 473.100 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, 5.600 mehr als im Vorjahr (+1,2 %). Die Zahl fiel aber immer noch um 52.000 niedriger aus als 2019 (525.000 Verträge). Das Ausbildungsangebot lag 2021 bei 536.200. Das sind 8.800 (+1,7 %) mehr als 2020, aber 41.900 (–7,3 %) weniger als 2019 vor der Coronapandemie.
Die Zahl der jungen Menschen, die 2021 eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging im Vergleich zum Vorjahr um 4.800 (–0,9 %) auf 540.900 zurück. Gegenüber 2019 ist ein Rückgang um 57.900 (–9,7 %) zu verzeichnen. Die Ausbildungsplatznachfrage erreichte damit einen neuen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen.
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