RM Rudolf Müller
Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Ausbildungsmarktbilanz 2015/2016 vorgestellt. Foto: Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Ausbildungsmarktbilanz 2015/2016 vorgestellt. Foto: Bundesagentur für Arbeit

Ausbildung
23. November 2016 | Artikel teilen Artikel teilen

Arbeitsagentur: Ausbildungsmarktbilanz vorgestellt

Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Ausbildungsmarktbilanz 2015/2016 vorgestellt. Von Oktober 2015 bis September 2016 wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 546.900 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 15.900 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das Gros dieser Ausbildungsstellen sind betriebliche Ausbildungsstellen, sie nahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18.400 auf 517.800 zu. Wesentliche Gründe für diesen Anstieg dürften die stabile wirtschaftliche Situation sowie die intensivierte Zusammenarbeit der Bundesagentur für Arbeit mit den Betrieben sein.

Die Zahl der gemeldeten Bewerber fiel trotz deutlich rückläufiger Schulabgängerzahlen ähnlich hoch aus wie im Vorjahr. Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2015 haben insgesamt 547.700 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das waren 3.200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung bei den gemeldeten Bewerbern wird vor allem durch die rückläufige Zahl der Schulabgänger mit Haupt- und Realschulabschluss beeinflusst. Dieser Effekt wird aber durch eine zunehmende Zahl von Bewerbern mit Fachhochschul- oder Hochschulreife gedämpft. Auch die Zuwanderung geflüchteter junger Menschen wirkt sich stabilisierend auf die Bewerberzahl aus.

Ungleichgewichte am Ausbildungsmarkt

Auch wenn Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt rein rechnerisch nahezu ausgeglichen sind, sieht die Bundesagentur „weiterhin erhebliche regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichgewichte“ am Ausbildungsmarkt. Regional betrachtet gab es in Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Baden-Württemberg und im Saarland deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber gemeldet waren. Im Gegensatz dazu fehlten betriebliche Ausbildungsstellen vor allem in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und in Niedersachsen.

Bis zum Bilanzzeitpunkt des Beratungsjahres am 30. September 2016 gelang es auch aufgrund dieser Disparitäten nicht allen Bewerbern, einen Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig blieben auch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Insgesamt 43.500 Ausbildungsstellen waren am 30. September 2016 noch unbesetzt. Gegenüber dem Vorjahr waren das 1.900 mehr. Besonders schwer zu besetzen waren zum Beispiel Ausbildungsstellen im Lebensmittelverkauf, in der Gastronomie und Hotellerie, in Reinigungsberufen, im Bäcker- und Fleischerhandwerk, im Frisörhandwerk sowie in Bau- und Ausbauberufen.

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