RM Rudolf Müller
Johanna Wanka mit jungen Auszubildenden beim Start der neuen Info-Kampagne. Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Johanna Wanka mit jungen Auszubildenden beim Start der neuen Info-Kampagne. Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Ausbildung
04. Mai 2016 | Artikel teilen Artikel teilen

Bundesregierung beschließt Berufsbildungsbericht

Die Bundesregierung zieht im Ende April beschlossenen Berufsbildungsbericht 2016 ein positives Fazit zur Ausbildungssituation in Deutschland. Zeitgleich hat das Bundesbildungsministerium eine neue Infokampagne zur dualen Ausbildung gestartet.

Für Jugendliche habe sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter verbessert – heißt es im diesjährigen Berufsbildungsbericht. „Nie waren die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz und eine interessante Karriere für Jugendliche so gut“, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und fügt hinzu: „Das duale System bietet anspruchsvolle Ausbildungsberufe und attraktive Perspektiven. Jugendliche haben alle Voraussetzungen, um einen Beruf zu finden, der ihren eigenen Interessen und dem eigenen Lebensglück am besten entspricht.“

Der Bericht hebt den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung in Deutschland hervor. Im letzten Jahr begann mehr als die Hälfte der Jugendlichen eines Altersjahrgangs einen der rund 300 anerkannten Ausbildungsberufe. Insgesamt wurden rund 522.100 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das waren 0,2 % weniger als 2014. Gleichzeitig waren bei der Bundesagentur für Arbeit rund 520.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet – und damit rund 8.400 mehr als im Vorjahreszeitraum (+1,6 %). Rechnerisch standen 100 ausbildungsplatzsuchenden Schulabgängern 103,7 Ausbildungsangebote gegenüber – so viele wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.

Weiterhin Passungsprobleme

Zugleich besteht dem Bericht zufolge aber nach wie vor Handlungsbedarf. Einer Rekordzahl von rund 41.000 noch offenen Ausbildungsstellen standen rund 20.700 unversorgte Bewerber gegenüber. Damit stellen Passungsprobleme weiterhin eine zentrale Herausforderung dar. Zudem war die Quote der Betriebe, die ausbilden, erneut rückläufig. Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf Verluste bei sehr kleinen Betrieben zurückzuführen.

Um junge Flüchtlinge praxisnah an eine Ausbildung im Handwerk heranzuführen, haben das Bundesbildungsministerium und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks die Qualifizierungsinitiative „Wege in Ausbildung für Flüchtlinge“ gestartet. Ziel ist die Integration von bis zu 10.000 Flüchtlingen in eine Handwerks-Ausbildung.

Neue Informationskampagne

Plakatmotiv zur Kampagne „Du + Deine Ausbildung = Praktisch unschlagbar!“ Grafik: BMBF

Plakatmotiv zur Kampagne „Du + Deine Ausbildung = Praktisch unschlagbar!“ Grafik: BMBF

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Berufsbildungsberichts 2016 startete das Bundesbildungsministerium die Informations-Kampagne „Du + Deine Ausbildung = Praktisch unschlagbar!“. Sie soll junge Menschen auf die berufliche Ausbildung aufmerksam machen und das duale System aktiv bewerben. Zu diesem Zweck setzt sie auf Motive mit außergewöhnlichen Berufsbezeichnungen: Auf großflächigen Plakaten und im Internet werden „Gesellschaftsbeweger“, „Alleszusammenhalter“ und „Fachkräfte für Weiterkommenwollen“ gesucht. Mit diesen Begriffen soll jungen Menschen die gesellschaftliche Bedeutung der über 300 Ausbildungsberufe verdeutlicht werden.

Auf einer deutschlandweiten Infotour mit rund 90 Stopps unter anderem in Schulen, auf Bildungsmessen und Festivals geben Expertinnen und Experten den Jugendlichen vor Ort Hinweise zur Berufsorientierung, Bewerbung und zu den Chancen einer beruflichen Aus- und Fortbildung. Ergänzt wird dieses Angebot durch die neu gestaltete Kampagnenwebsite www.praktisch-unschlagbar.de, eine starke Präsenz in den sozialen Netzwerken sowie durch Plakataktionen und Kinospots.

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