RM Rudolf Müller
DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller fordert bessere Ausbildungsbedingungen. Foto: Simone M. Neumann

DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller fordert bessere Ausbildungsbedingungen.
Foto: Simone M. Neumann

 
Ausbildung
20. April 2016 | Artikel teilen Artikel teilen

DGB-Jugend verlangt Reform des Berufsbildungsgesetzes

Die DGB-Jugend kritisiert den vom Bundesbildungsministerium vorgelegten Evaluationsbericht zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes als realitätsfremd.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte den Evaluationsbericht Ende März veröffentlicht. Er ist das Ergebnis einer Überprüfung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG), das in Deutschland die duale Berufsausbildung regelt. Der Bericht beinhaltet eine weitgehend positive Analyse der Ausbildungsbedingungen in Deutschland und zieht daraus die Folgerung, dass es keinen Bedarf für grundlegende oder systemische Änderungen im BBiG gäbe. Wörtlich heißt es im Evaluationsbericht: „Das Berufsbildungsgesetz hat sich bewährt. Die letzte Novelle des Gesetzes aus dem Jahr 2005 ist von der Praxis weitgehend und sehr gut aufgenommen worden.“

Kritik an Ausbildungsbedingungen

Das sieht die DGB-Jugend völlig anders und kritisiert, dass die Regierung keinerlei Interesse an der Verbesserung der Ausbildungsbedingungen habe. Die Gewerkschafter fordern eine umfassende Reform des Berufsbildungsgesetzes, die auch Lösungen für Probleme wie Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten und fehlendes Ausbildungspersonal bietet. Der Bericht des Bundesbildungsministeriums sei „unambitioniert, technisch und realitätsfremd“ – heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschafter.

Die DGB-Jugend verweist in diesem Zusammenhang auf ihren jährlich erscheinenden Ausbildungsreport, der regelmäßig auf Missstände im dualen Ausbildungssystem hinweise. Es sei „beschämend, dass Teile der Bundesregierung dies ignorieren und keinen Handlungsbedarf sehen, das Gesetz im Sinne der Auszubildenden besser zu machen“ – so die DGB-Jugend in ihrer Presseerklärung. Die Bundesregierung lehne es zum Beispiel gänzlich ab, den Geltungsbereich des BBiG für dual Studierende zu erweitern oder Kriterien für die Eignung von Ausbildern zu definieren.

Dem Evaluationsbericht zum Trotz setzt die DGB-Jugend weiterhin auf eine umfassende Reform des Berufsbildungsgesetzes auf dem parlamentarischen Weg. Florian Haggenmiller, Bundesjugendsekretär des DGB: „Wir haben in den vergangenen Wochen in ersten Gesprächen mit den Bundestagsfraktionen sehr viel Zuspruch auf unsere Forderungen erhalten und erwarten nun, dass es im Rahmen einer breiten parlamentarischen Debatte zu einer echten BBiG-Novellierung kommt.“

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