
Wer trotz Corona weiter ausbildet, wird mit Prämien unterstützt. Foto: Pixabay
Prämien für Ausbildungsbetriebe geplant
Im Rahmen ihres letzte Woche vorgestellten Konjunkturpakets plant die Bundesregierung auch die Auszahlung von Prämien an Betriebe, die ihr Ausbildungsplatzangebot in der Krise nicht verringern.
„Wir wollen etwas tun, damit Auszubildende auch in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz bekommen“, hatte Bundeskanzlerin Merkel am 3. Juni bei der Pressekonferenz des Koalitionsausschusses zum geplanten Konjunkturpaket verkündet. Anlass ist die derzeitige Unsicherheit in der Corona-Krise. Wenn die deutsche Wirtschaft schrumpft, werden die Unternehmen im kommenden Ausbildungsjahr aller Voraussicht nach auch weniger ausbilden. Hier will die Bundesregierung nun mit Prämien kurzfristig gegensteuern.
Prämien und weitere Förderungen
Unter Punkt 30 des Eckpunktepapiers zum geplanten Konjunkturpaket heißt es, dass kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) eine einmalige Prämie in Höhe von 2.000 Euro erhalten, wenn sie ihr Ausbildungsplatzangebot 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringern. Solche Unternehmen, die ihr Angebot sogar erhöhen, sollen für jeden zusätzlichen Ausbildungsvertrag sogar 3.000 Euro bekommen. Und Betrieben, die Azubis von insolventen Firmen übernehmen, steht eine Übernahmeprämie zu. Letztere erfolgt gemäß der gemeinsamen Erklärung der Allianz für Aus- und Weiterbildung vom 26. Mai.
Das Eckpunktepapier schlägt darüber hinaus eine noch nicht näher definierte Förderung für KMU vor, „die ihre Ausbildungsaktivität trotz Corona-Belastungen fortsetzen und Ausbilder sowie Auszubildende nicht in Kurzarbeit bringen“. KMU, die die Ausbildung im Betrieb Corona-bedingt nicht fortsetzen können, sollen schließlich „die Möglichkeit einer vorübergehenden geförderten betrieblichen Verbund- oder Auftragsausbildung erhalten“.
Zustimmung vom DIHK
Die neuen Pläne der Bundesregierung zur Ausbildung sind beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag auf positive Resonanz gestoßen. DIHK-Präsident Eric Schweitzer nannte die geplante Unterstützung der Ausbildungsaktivitäten „ein wichtiges Signal für Ausbildungsbetriebe und Auszubildende“, die den gemeinsamen Aktivitäten der Partner in der Allianz für Aus- und Weiterbildung Rückenwind gebe. „Das eröffnet auch Betrieben mit akuten Liquiditätsproblemen die Chance, die Ausbildung von jungen Fachkräften fortzusetzen“, so Schweitzer.