
Der Gabelstapler-Simulator erlaubt das gefahrlose Einüben typischer Lagerprozesse. Grafik: Fraunhofer IML
Virtuelles Staplerfahren
Der Virtual-Reality-Simulator „Lift-Nick“ des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (Fraunhofer IML) unterstützt Gabelstaplerfahrer beim Trainieren von Prozessen. Nun wird er in Zusammenarbeit mit dem Simulator-Hersteller KW Automotive auch für Berufsschulen und Unternehmen bereitgestellt.
Die Prozesse laufen wie in einem echten Lager ab: Der Gabelstaplerfahrer fährt durch die Regalreihen, transportiert die Waren und erledigt so Palettierungsaufträge. Tatsächlich fahren die Nutzer mit dem Simulator Lift-Nick allerdings nur virtuell Gabelstapler. Die Technik erlaubt ein gefahrloses Training für die Realität.
Das Training richtet sich an Gabelstaplerfahrer, die bereits einen Stapler-Führerschein besitzen. Durch das Staplerfahren in der virtuellen Realität (VR) können sie bestimmte Abläufe – zum Beispiel den Schichtbeginn oder das Schichtende – in Ruhe üben, ohne dass dadurch der Betrieb in der realen Halle gestört wird. Die Nutzer sitzen dafür in einem Simulator mit Lenkrad und Steuerknüppel und bewegen sich mithilfe einer VR-Brille durch das digitale Abbild einer real existierenden Lagerhalle. Sie können mit dem Gabelstapler und Gegenständen wie dem Scanner oder dem Fahrtenbuch interagieren und so die Prozesse im Lager realitätsgetreu einüben.
Gefahrenbewusstsein stärken
Auch Ausnahmesituationen lassen sich simulieren, um das Gefahrenbewusstsein der Fahrer zu stärken. Und natürlich kann das virtuelle Training auch bei der Sicherheitsunterweisung unterstützen, die die Fahrer jährlich ablegen müssen. Die Software bietet ein direktes, audiovisuelles Feedback und versucht mithilfe von spielerischen Elementen die Motivation der Nutzer aufrecht zu erhalten.
Den ersten Prototyp des Gabelstapler-Simulators entwickelten die Forschenden des Fraunhofer IML im gemeinsamen Enterprise Lab mit dem Logistikdienstleister DB Schenker. Mittlerweile werden die Simulatoren in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen KW Automotive, das unter anderem auch Simulatoren für den E-Sport baut, als Lizenz an Unternehmen und Berufsschulen verkauft.
„Durch die Zusammenarbeit mit unserem Industriepartner können nun alle Interessierten ihre Trainings mit unserer Software gestalten und von den Vorteilen eines Serious Game profitieren“, sagt Christoph Schlüter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML. Serious Games sind Trainingsanwendungen, die spielerische Elemente wie beispielsweise Highscores enthalten. Auf Wunsch lässt sich die virtuelle Realität von Lift-Nick individuell an die jeweiligen Lagerbedingungen der Kunden anpassen. Interessierte können sich per E-Mail an liftnick@iml.fraunhofer.de wenden.
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