RM Rudolf Müller
Ausstellungen
17. Juni 2020 | Artikel teilen Artikel teilen

„Die Fliesenwelt revolutionieren“

Ein digitalisierter Ausziehtisch mit 70-Zoll-Monitor. Foto: Raab Karcher
Ein digitalisierter Ausziehtisch mit 70-Zoll-Monitor. Foto: Raab Karcher
Henryk Hoefener (Fachberater Fliese) an der "Plan-Bar". Foto: Raab Karcher
Henryk Hoefener (Fachberater Fliese) an der "Plan-Bar". Foto: Raab Karcher
Die "Plan-Bar" und links im HIntergrund die "Living-Wall". Foto: Raab Karcher
Die "Plan-Bar" und links im HIntergrund die "Living-Wall". Foto: Raab Karcher
Die Programmwahl auf dem Touchscreen-Bildschirm. Foto: Raab Karcher
Die Programmwahl auf dem Touchscreen-Bildschirm. Foto: Raab Karcher
Altes Bad vor der Planung. Foto: Raab Karcher
Altes Bad vor der Planung. Foto: Raab Karcher
Mit der "Plan-Bar" geplantes Bad. Foto: Raab Karcher
Mit der "Plan-Bar" geplantes Bad. Foto: Raab Karcher
Bad nach Fertigstellung. Foto: Raab Karcher
Bad nach Fertigstellung. Foto: Raab Karcher
Fliese warm beleuchtet. Foto: Raab Karcher
Fliese warm beleuchtet. Foto: Raab Karcher
Fliese kalt beleuchtet. Foto: Raab Karcher
Fliese kalt beleuchtet. Foto: Raab Karcher

Der Raab Karcher Standort in München, Bodenseestraße, hat seine Fliesenausstellung technisch auf den neuesten Stand gebracht. Ein digitaler Fliesenservice unterstützt die Kunden nunmehr bei der Auswahl.

Auf insgesamt 17.000 Quadratmetern Gesamtfläche erstreckt sich der Standort in München, der wie alle Raab Karcher-Niederlassungen zu Stark Deutschland gehört. Zu der 700 Quadratmeter großen Ausstellung gehört die rund 400 Quadratmeter große Fliesenausstellung. Diese ist bereits seit Jahren mit langen Tischen mit bis zu zwei Meter breiten Schubläden ausgestattet, auf den Fliesen fertig verlegt sind. Teil der Ausstellung sind zudem Wandtafeln und im Raum verlegte Musterflächen.

Digitale Beratungsmöglichkeiten

Seit kurzem hat der Fliesenhändler zu dem bisher bekannten und weiterhin ebenfalls genutzten Planungsprogram „Vi-Soft“ mit einer 9,5 Quadratmeter großen Living-Wall digital weiter aufgerüstet. So verfügt die Ausstellung über zwei 55-Zoll große Touchscreen-Monitore: Mit wenigen Klicks können Fachhandwerker gemeinsam mit Ihren Endkunden direkt vor Ort auf den Touchscreens anhand der persönlichen Fliesenfavoriten ein komplettes erstes, interaktives Konzept für den beauftragten Neubau oder die anstehende Sanierung simulieren. „Plan-Bar“ nennt Raab Karcher die digitale Beratungslounge. Diese sei einmalig im Baustoffhandel. Die digitale Beratungs-Lounge soll den Kunden nicht nur die Entscheidung leichter machen, sondern konkret bei der Planung unterstützen. Per Fingertipp lassen sich die Anwendungen wie Kostenkalkulator, Stil-Berater, Sortiments-Übersicht, virtuelles Raumstudio und 3D-Planungsprogramm „Blueprint“ bedienen. Das Fachpersonal vor Ort unterstützt die Kunden und führt auch komplette Beratungen, Projektierungen und Planungen durch, wie Niederlassungsleiter Bernhard Spindler gegenüber der Redaktion erklärt. „Durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung werden Fliesenkunden nun noch besser beraten als in der Vergangenheit, da sie schon vor der Ausführung ihres Projekts sehen können, wie ihre Räume wirken. In unserer Ausstellung werden mehrere Sinne angesprochen: Die in Frage kommenden Produkte können sowohl digitalisiert visuell, als auch haptisch im Original, oder teilweise fertig verlegt betrachtet werden.“

Virtuelle Badplanung

Auf einem Touchscreen-Monitor in der Ausstellung steht zudem ein kompaktes Planungsprogramm zur Verfügung, mit dem
Anwender ihr Bad virtuell planen können. Das Programm errechnet nicht nur die Mengen, sondern das Bad kann auch dreidimensional betrachtet werden. „So manche Vorauswahl hat sich dadurch geändert, da es in der Kombination der einzelnen Flächen dann doch anders gewirkt hat, als es sich der Kunde vorher vorgestellt hat“, sagt Spindler. Nach Abschluss der Planung könne das projektierte Bad als PDF-Datei dem Fliesenleger oder Privatkunden zugemailt werden. Mit dabei sei immer ein Bild des Bades in HD-Qualität. „Diese Bilder können auch Bauträger, die mit uns projektieren, unentgeltlich für ihre Bauleistungsbeschreibungen nutzen. So sparen sie Arbeit und Visualisierungskosen“, erklärt Henryk Hoefener, Fachberater Fliese am Standort in München. Die Ausstellung ist darüber hinaus mit einem Konfigurationstisch ausgestattet, in dem ein Sensorfeld verbaut ist. Sobald eine Bodenfliese oder ein Bodenbelag auf den Tisch gelegt werden, erscheint das gewählte Produkt verlegt in einem virtuellen Raum auf einem 65 Zoll Monitor. Das Geheimnis liegt in Datenpads, die auf die Rückseite des Musters aufgeklebt sind. Mittels einem auf dem Konfigurationstisch installiertem Tablett kann auch hier, wie bei der „Plan-Bar“, unter verschieden Räumen, Verlegearten und Fugenausbildungen gewählt werden. Sobald eine Auswahl getroffen wurde erscheint auf dem Tablett ein QR-Scan, denn Kunden des Fliesenhändlers mit ihrem Smartphone oder Tablett einlesen können, um somit zu Hause die Auswahl noch anzupassen.

Simulation der Lichtfarben

Möglich ist auf dem Konfigurationstisch auch die Simulation der Lichtfarben. So können sich Ausstellungsbesucher für ihr Projekt die Fliesen oder Bodenbeläge aussuchen und anhand verschiedener Lichtfarben und Effekte sehen, wie unterschiedlich die Oberfläche zum Beispiel unter kaltem oder unter warmem Licht wirkt, indem sie die Muster auf den beleuchteten Konfigurationstisch legen. Einige Ausziehtische mit 96 verschiedenen aktuellen Fliesenmustern sind zudem mit zwei 70 Zoll-Monitoren verbunden. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Konfigurationstisch, nur dass hier keine Muster auf den Tisch gelegt werden müssen, sondern einfach die Schubfächer aufgezogen werden, erklärt Hoefener. Neu sei auch der Trend, die Fugen Ton in Ton mit der Fliesenfarbe zu verlegen, so Niederlassungsleiter Spindler. Durch ein digitales Farblesegerät könne der Farbton der Fliese direkt in der Ausstellung ermittelt werden. „Diese digitalen Möglichkeiten werden die Fliesen- und Bodenbelagswelt revolutionieren“, sagt Spindler. „Durch das deutschlandweit flächendeckende Standortnetz der Stark-Group nutzen auch immer mehr Wohnraumentwickler das Projektierungsangebot. So kommen beispielsweise Investoren aus München zu unserer Niederlassung, die von einem Berliner Wohnraumentwickler eine Wohnung in Hamburg kaufen, um die Bauelemente, Bodenbeläge und Fliesen auszuwählen.“

Dieser Bericht ist zuerst in unserem Schwestermagazin BaustoffMarkt, Ausgabe 4/20, erschienen.

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