
Die RX-Ziegel erreichen Wärmeleitfähigkeiten bis zu 0,060 W/mK. Grafiken: tdx/JUWÖ Poroton
Neue Ziegelgeneration
Nach Angaben des Herstellers JUWÖ Poroton revolutioniert eine neue Serie an Hintermauerwerk-Ziegeln den monolithischen Massivbau. Mit den „Thermo-Plan RX-Ziegeln“ lasse sich die Wandstärke ohne Abstriche bei der Wärmedämmung um rund 20 % reduzieren. Möglich wird dies durch ein spezielles Lochbild und ein wärmedämmendes Füllmaterial in der Ziegelmasse.
Entwickelt wurden die porosierten Ziegel von der Ziegelsysteme Michael Kellerer GmbH & Co. KG im bayerischen Oberweikertshofen. Produkte und Produktion sind patentiert. Die JUWÖ Poroton mit Sitz in Wöllstein (Rheinhessen) hat vor kurzem die Lizenz zur Herstellung und Vermarktung erworben. So sind die RX-Ziegel nun nicht nur in Bayern und Süddeutschland, sondern auch in Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland, NRW und im westlichen Baden-Württemberg sowie in den Benelux-Staaten, Frankreich, Großbritannien und Irland erhältlich.
Mehr Wohnfläche – mehr Rendite

Bei der Vergleichsrechnung wird ein monolithischer Wandaufbau aus RX-Ziegeln mit einer typischen WDVS-Fassade verglichen.
Fehlende Wohnungen und teurer Baugrund, die Situation in Ballungsräumen ist angespannt. Um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, müssen sich letztendlich die Investitionen rechnen. „Ein sehr guter und vor allem auch praktikabler Weg führt über die Wohnflächenmaximierung, indem die Stärke der Außenwand reduziert wird. sagt Stefan Jungk, Geschäftsführer der JUWÖ-Poroton-Werke. „Mehr Wohnfläche bedeutet mehr Rendite“. Was einfach klingt, erfordert allerdings optimale bauphysikalische Leistungswerte der Außenwand. Schließlich müssen Geschoßwohnbauten nicht nur eine bestmögliche Wärmedämmung bieten, sondern auch Statik, Brand- und Schallschutz gewährleisten.
Nach Angaben von JUWÖ Poroton lässt sich mit den Thermo-Plan RX-Ziegeln – „dank Rekordwerten für alle Anforderungen“ – die gesamte Wandstärke um rund 20 % reduzieren, und das in monolithischer Ziegelbauweise ohne zusätzliches WDVS auf der Außenwand. Bei einem typischen Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten auf drei Geschoßen bedeute das gemäß Vergleichsrechnung 18 m2 Wohnflächengewinn (siehe Grafik). Ausgehend von einem Verkaufspreis von 5.000 Euro/m2 entspreche das zudem einer um 90.000 Euro höheren Wertschöpfung.
„Technischer Quantensprung“
JUWÖ Poroton bezeichnet die RX-Ziegel als „technischen Quantensprung“. Ihre Leistungsfähigkeit sei auf das spezielle Lochbild der Hohlkammerziegel und auf ein neues Füllmaterial namens „Poro-Tec“ zurückzuführen. Dabei handelt es sich nicht um eine herkömmliche Dämmstofffüllung für die Lochkammern, sondern um einen wärmedämmenden Stoff, der im Ziegel selbst enthalten ist.
Die verschiedenen RX-Produkte erreichen als monolithische Ziegel Wärmeleitfähigkeiten bis zu 0,060 W/mK. In der Spitze erzielen sie außerdem Druckfestigkeiten bis 5 MN/m2 (MN = Meganewton = 1 Mio. Newton) sowie Schallschutzwerte bis 50,7 dB. Die Ziegel werden im Werk in Wöllstein klimaneutral produziert und sind nach DIN EN 14064-1 zertifiziert. Nach Herstellerangaben sind sie über den gesamten Lebenszyklus hinweg schadstofffrei, wartungsfrei, langlebig und schlussendlich wiederverwertbar.
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