
Die Putzträgerplatte aus Stroh ist eine Alternative zu herkömmlichen Gipskarton-Lösungen. Alle Fotos: Maxit
Strohpanel für den Trockenbau
Mit einer neuen Kalk-Stroh-Putzträgerplatte hat die Maxit-Gruppe eine ressourcenschonende Alternative zu Gipskarton- oder Holzwerkstoffplatten im Trockenbau auf den Markt gebracht. Als Bindemittel entwickelte der Hersteller ein natürliches Produkt auf Kalkbasis.
Die Putzträgerplatten namens „maxit Strohpanel“ wurden für den Einsatz im Innenbereich konzipiert, wo sie mit Kalk- oder Lehmputzen beschichtet werden. Nach Herstellerangaben sind die Platten extrem form- sowie alterungsbeständig, sorgen aufgrund ihrer Fähigkeit zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit für ein gesundes Raumklima und gasen keine VOC-Gifte aus. Für die pflanzlichen Putzträgerplatten entwickelte Maxit eigens ein natürliches Bindemittel auf Kalkbasis, das künstliche Lösungen wie beispielsweise PU-Kleber ersetzt.
Die neuen Trockenbauplatten lassen sich mit handelsüblichen Band- oder Kreissägen auf die gewünschte Größe zuschneiden und werden wie Gipskartonplatten beziehungsweise Holzwerkstoffplatten an Ständerwerk-Unterkonstruktionen aus Metall oder Holz befestigt. Als Befestigungsmittel eignen sich Breitrückenklammern oder Flachkopfschrauben. Die Ständerwerke sollten eben, stabil, tragfähig und für die Aufnahme der Befestigungsmittel geeignet sein. Nach dem Verputzen lassen sich die Strohpanele optional mit einer Kalkfarbe beschichten. Weitere Informationen zu Produkt und Verarbeitung bietet der Hersteller auf der Internet-Seite www.maxit-strohpanel.de.
Besonders nachhaltig

Im Brandfall glimmen die Platten nicht und erlöschen selbstständig.
Stroh ist ein besonders nachhaltiger Baustoff, da es sich um eine nahezu unbegrenzt verfügbare Ressource handelt, die in der Landwirtschaft stetig nachwächst. Nach der Getreideernte fallen alljährlich große Massen der goldgelben Halme an. Eine regionale Verfügbarkeit – mit kurzen Transportwegen – ist also gewährleistet. Nach Maxit-Angaben finden derzeit rund 20 % des in der Landwirtschaft anfallenden Strohs keine Verwendung. Daher würden für die Plattenproduktion keine zusätzlichen Anbauflächen benötigt.
In der Plattenproduktion wird das Stroh gemeinsam mit dem natürlichen Bindemittel auf Kalkbasis unter Wärmezufuhr gepresst. Dafür ist nach Herstellerangaben nur ein geringer zusätzlicher Energieaufwand von rund 6 % nötig. Künstlich hergestellte PU-Kleber finden keine Verwendung, sodass sich die Platten später sogar industriell kompostieren lassen. Positiv für die Ökobilanz ist zudem, dass Stroh während seines Wachstums CO2 bindet.
Das „maxit Strohpanel“ ist gemäß DIN 4102-1 in die Baustoffklasse B2 („normal entflammbar“) eingestuft und kann damit in der Praxis uneingeschränkt verwendet werden. Das Brandverhalten ist zwar nicht so gut wie bei Gipskartonplatten mit Feuerschutzbehandlung, die zur Baustoffklasse A2 gehören, laut Maxit besteht aber dennoch kein Grund zur Sorge im Brandfall. „Das Produkt zeigt kein Glimmverhalten und erlöscht sogar selbstständig“, betont Johannes Eberlein, Leiter des Maxit-Produktmanagements. „Eine Silikatschicht rund um die Halme unterstützt zudem den natürlichen Brandschutz.“ Die Kombination aus druckgepresstem Stroh, mineralischem Bindemittel sowie abschließender Putzbeschichtung sorge für die nötige Brandsicherheit. Bereits bei der Herstellung werde zudem der ursprünglich im Stroh enthaltene Sauerstoff aus den Putzträgerplatten herausgepresst.
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