RM Rudolf Müller

Am Nachmittag der Veranstaltung wurden in Gruppen verschiedene Themen bearbeitet. Foto: DHBW Mosbach

Veranstaltungen
27. September 2019 | Artikel teilen Artikel teilen

Branche meets Hochschule: Erfolgreich im Zeitalter der Digitalisierung

Am 12. September veranstaltete die DHBW, die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach, „Branche meets Hochschule“. Gesponsert und unterstützt wurde die Tagung unter anderem vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB). Wir haben vor der Veranstaltung mit Prof. Dr. Alexander Neumann gesprochen, was die Kernaussage der diesjährigen Veranstaltung ist.

BaustoffWissen: Herr Professor Dr. Neumann, am 12. September veranstaltet die DHBW, die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach, „Branche meets Hochschule“. Thema ist diesmal „Wirtschaftlich erfolgreich im Zeitalter der Digitalisierung“. Was erwartet die Teilnehmer?

Dr. Neumann: Die Teilnehmer erwartet ein kurzweiliger Tag, mit diversen Vorträgen am Vormittag. Dazu kommt natürlich der Austausch mit anderen Teilnehmern der Branchen Bau, Haustechnik, Elektro und Holzwirtschaft. Am Nachmittag werden verschiedene Themen in Gruppen bearbeitet, um dann die Ergebnisse in der Plenumsrunde zum Schluss noch einmal vorzustellen und zusammenzufassen.

BW: Wer unterstützt Sie dabei?

Dr. Neumann: Gesponsert und damit ermöglicht wird die Tagung von Geberit als Hersteller der Sanitärbranche und vom BDB als Vertreter des Baustoff-Fachhandels. Unterstützt wird die Veranstaltung von den Branchen, welche mit den Verbänden BDB für den Baustoff-Fachhandel, der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), dem Deutschen Großhandel Haustechnik und dem ZVSHK sowie dem Bundesverband Elektrogroßhandel (VEG) das Mosbacher Studienangebot BWL – Branchenhandel Bau, Haustechnik, Elektro unterstützen und aktiv begleiten. Unterstützt werde ich aber auch von meinen Studierenden, welche sich über Ausarbeitungen und eine Befragung von Herstellern, Großhandel sowie Handwerk mit dem Thema beschäftigt haben, und natürlich meinem Kollegen Prof. Speth, der den Bereich BWL – Holzwirtschaft mit Unterstützung des GD Holz verantwortet. Und zu guter Letzt dürfen auch die Medienpartner wie BaustoffMarkt und BaustoffWissen als Unterstützer nicht fehlen.

BW: Was sind die einzelnen Themen?

Dr. Neumann: Die Veranstaltung soll der Frage nachgehen, was derzeit wichtig ist für zukünftigen Erfolg in der Wertschöpfungskette und wie sich diese verändert durch die Digitalisierung. Dazu werde ich die Ergebnisse der diesjährigen, für mich sehr positiv verlaufenen Befragung im Rahmen der Vorlesung Marktforschung vorstellen. Diese stellen den aktuellen Stand der Unternehmen und deren Aktivitäten dar. Die daraus gewonnenen Ideen zu den Veränderungen und möglichen Erfolgsstrategien sollen dem Plenum präsentiert werden. Diese bilden dann auch die Basis für die Diskussion in den Arbeitsgruppen, welche sich zusammensetzen aus Teilnehmern der Unternehmen sowie unseren Studierenden des dritten Semesters. Im Anschluss kommen drei Vorträge der verschiedenen Wertschöpfungsstufen (Hersteller, Großhandel, Handwerker). Darin geht es darum, wie man im digitalen Zeitalter sein Unternehmen/seine Branche für die Zukunft erfolgreich positioniert. Unter anderem wird Marc Windbacher von Bauking die Herausforderungen durch die Digitalisierung im Baustoffhandel aufzuzeigen.

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Am Nachmittag werden die Firmenvertreter und Studierenden sich über die Vorträge und die Hypothesen austauschen und diskutieren. Dabei sollen die jeweiligen Sichtweisen auf die relevanten Stellhebel für den zukünftigen Erfolg im Zeitalter der Digitalisierung herausgearbeitet werden. Darüber hinaus soll den Führungs- und gehobenen Fachkräften der Branche die Gelegenheit gegeben werden, kritisch ihre jeweiligen Tätigkeiten zu reflektieren und gegebenenfalls auch neue notwendige Prioritäten für sich und ihr Unternehmen zu entdecken.

BW: Warum ist die Veranstaltung auch für den Baustoff-Fachhandel interessant?

Dr. Neumann: Die Veranstaltung ist sicherlich für den Baustoff-Fachhandel höchst interessant, weil gerade dieser im Hinblick auf die Digitalisierung im Vergleich zum Elektrogroßhandel und zum Haustechnik-Großhandel eher ein Nachzügler ist. Dieses ergibt sich eindeutig aus dem eigenen Produktspektrum. Von daher ist aus meiner Sicht der Blick über den Tellerrand auf die ähnlich gelagerten Bereiche Haustechnik und Elektro sehr interessant. Diese haben inzwischen eine viel höhere Automatisierung der Lagerlogistik und eine höhere Digitalisierung beim Vertrieb und der Abwicklung erreicht.

Auch erscheint es aus meiner Sicht immer wieder wichtig, sich aus der eigenen Perspektive herauszubegeben und die Sichtweisen von Kunden und Lieferanten ohne Bezug zum Tagesgeschäft anzunehmen. Daraus lässt sich erkennen, wo übergreifende Potenziale und Lösungsansätze gefunden und dann zukünftig auch gemeinsam gehoben werden können.

Die Veranstaltung, die sich adäquat zu unseren Studienangeboten an alle drei Wertschöpfungsstufen richtet, soll diese Perspektiven ermöglichen und damit den Dialog zur gemeinsamen effizienten Lösung für den Endkunden fördern.

BW: Ist die Veranstaltung auch für Auszubildende geeignet?

Dr. Neumann: Die Veranstaltung richtet sich zuerst an aktuelle Entscheider der beteiligten Ausbildungsunternehmen des Studiengangs sowie der Branchen. Aber natürlich sind zukünftige Entscheider, wie zum Beispiel aktuelle und zukünftige Auszubildende und Studierende, recht herzlich eingeladen. Die Auszubildenden haben an diesem Tag die Gelegenheit, in Kontakt mit aktuellen Studierenden zu treten und den Studienstandort Mosbach kennen zu lernen.

Und die jungen Menschen sind das Salz in der Suppe der Veranstaltung, gerade weil diese im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind (digital natives). Sie nutzen die neuen Techniken intensiver als viele heutige Entscheider (digital immigrants). Daher konnten bereits in den bisherigen Veranstaltungen immer wieder interessante, innovative Erkenntnisse entwickelt werden.

Von daher freue ich mich natürlich sehr über die Teilnahme interessierter Auszubildender mit Hochschulzugangsberechtigung. Inzwischen haben über 50 Prozent meiner Studierenden vorher bereits eine Lehre absolviert, insbesondere aus dem Großhandelsbereich. Hier bietet sich eine vorgeschaltete Lehre an, weil nur dann ausreichende Produktkenntnisse bereits vorliegen. Von Studienbeginn an können sie dadurch „wertvolle“ Projekte durchführen.  Nach den drei Studienjahren sind sie dadurch zum Beispiel direkt im Außendienst als Coach und Vertriebler beim Handwerker einsetzbar.

BW: Warum haben Sie diese Veranstaltung ins Leben gerufen?

Dr. Neumann: Nach der erfolgreichen Etablierung des 2007 erstmals gestarteten Studienangebots BWL – Branchenhandel Bau, Haustechnik, Elektro und dem Aufbau eines vielfältigen im Studienprogramm integrierten Projekt- und Forschungsprogramms wollte ich einen nächsten Schritt gehen. Mit dem 2016 erstmalig etablierten neuen Format „Branche meets Hochschule“ will ich den Austausch mit den Ausbildungsbetrieben und der Branche intensivieren. Darüber hinaus möchte ich den Branchen eine Plattform zum Dialog in der dreistufigen Wertschöpfungskette geben. Eine Reflektion des alltäglichen Hamsterrads und der Austausch mit anderen Menschen sind die Treiber von Innovationen im Vertriebsbereich. Dies soll die Veranstaltungsreihe mit bewirken, im Sinne der Branche, aber auch im Sinne der ganzen Gesellschaft, von der wir als DHBW als staatliche Einrichtung letztendlich ja finanziert werden. Die bisherigen Teilnehmerzahlen von jeweils über 100 Personen haben gezeigt, dass das Format angenommen wurde. Im Jahre 2016 war das dem Thema auf die Vertriebswege der Haustechnik-Branche ausgerichtet. Die Veranstaltung  2017 galt der Thematik BIM und Smart Home, und 2018 hatten wir die branchenbezogene Personalgewinnung als Thema. Möglich ist die Veranstaltung im entsprechenden Rahmen durch das Sponsoring durch Geberit und nunmehr auch durch den BDB. Es würde mich sehr freuen, wenn auch 2019 wieder eine ähnliche, gerne auch eine größere Teilnehmerzahl den Weg an die DHBW Mosbach findet. Dabei geht es uns vor allem um eine Teilnehmerschaft, die sich aktiv an den Themen beteiligt, sich einbringt und neue Eindrücke gewinnt. In diesem Sinne bis zum 12.9.2019 in Mosbach. Ich als Studiengangsleitung (www.mosbach.dhbw.de/bhe) stehe für Fragen unter der Nummer 06261-939-113 gerne bereit und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der Bau-, Haustechnik- und Elektro-Branche sehr.

Zur Person

Prof. Dr. Alexander Neumann ist Leiter des Studiengangs BWL Handel – Branchenhandel Bau, Haustechnik, Elektro.

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