Was versteht man unter dem Begriff „Innenraumklima“
Um die Fragen zu beantworten, treten wir erst einmal einen Schritt zurück und stellen uns die noch größere Frage: Was versteht man eigentlich unter „Klima“? Auf der Website des Deutschen Wetterdienstes (www.dwd.de) findet man dazu folgende Definition: „Das Klima ist definiert als die Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem mehr oder weniger großen Gebiet charakterisieren. Es wird repräsentiert durch die statistischen Gesamteigenschaften (Mittelwerte, Extremwerte, Häufigkeiten, Andauerwerte u. a.) über einen genügend langen Zeitraum. (…) Die wichtigsten Klimaelemente sind Bewölkung, Luftdruck, Luftfeuchte, Lufttemperatur, Niederschlag, Sichtweite, Sonnenscheindauer, Strahlung und Wind.“
Klima und Raumklima
Hilft uns diese Definition weiter bei der Frage, was man unter dem Innenraumklima versteht? Ja und Nein. Das Erdklima ist natürlich eine viel größere Angelegenheit. Es wird zwar auch vom Menschen beeinflusst, man denke nur an Phänomen wie den Ozonschichtabbau oder den Treibhauseffekt, aber im Großen und Ganzen wird es doch nicht vom Menschen gelenkt oder „gemacht“.
Trotzdem gibt es Parallelen zwischen dem allgemeinen Klima und dem Innenraumklima. Die oben erwähnten wichtigsten Klimaelemente spielen nämlich größtenteils auch für das Raumklima eine große Rolle. Auch dieses wird stark von Faktoren wie Luftfeuchte, Lufttemperatur und Luftdruck bestimmt. Einflüsse wie Sonnenschein(-einstrahlung), (Heizungs-)Strahlung und Wind (Luftzirkulation) spielen ebenfalls eine große Rolle. Und wenn man die Klimaelemente Bewölkung und Niederschlag als Wasserdampfkonzentration in der Luft übersetzt, dann findet man auch diese beim Innenraumklima wieder.
Wohlfühlklima für den Menschen
Während beim Erdklima allerdings die Entwicklung der einzelnen Klimaelemente über einen langen Zeitraum (z. B. 30 Jahre) betrachtet wird, geht es beim Raumklima immer nur um das Hier und Jetzt. Wenn wir von einem guten Innenraumklima sprechen, meinen wir damit einen ganz konkreten Ort (z. B. eine Wohnung) zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt (Jetzt!). Und noch einen großen Unterschied gibt es: Das Erdklima wird, wie oben bereits erwähnt, nur teilweise vom Menschen beeinflusst. Manche sagen auch: Es wird von Gott gemacht.
Das Innenraumklima dagegen ist etwas, das wir weitgehend selbst beeinflussen können. Durch die Art, wie wir unsere Wohnungen heizen und lüften. Durch die Auswahl schadstoffarmer Innenbaustoffe. Durch die Art der Beleuchtung. Es ist nichts, das von außen einfach über uns hereinbricht, sondern es entsteht vor allem durch unser eigenes Verhalten. In seinen eigenen vier Wänden kann der Mensch also selbst Wettergott spielen. Und zwar indem er die Faktoren verstärkt, die einen positiven Einfluss auf das eigene Wohlbefinden beziehungsweise auf das Wohlbefinden der Hausbewohner haben.