Bohrverfahren: So kommen die Löcher in die Wand
Die Tragfestigkeit einer Dübelverbindung hängt einerseits von der Art des eingesetzten Befestigungsmittels ab. Ein einfacher Kunststoffdübel ist diesbezüglich natürlich weniger leistungsfähig als ein schwerer Metallbolzen oder eine eingemörtelte Ankerstange. Andererseits spielt aber auch der Verankerungsgrund – also das Wandmaterial – eine wichtige Rolle. Je druckfester ein Baustoff ist, umso höhere Lasten kann man an ihm grundsätzlich über Dübelverbindungen befestigen.
Wandbaustoffe und Bohrvarianten
Die höchste Tragfähigkeit erreicht man – unabhängig vom Dübel – mit Wänden aus Beton. Der Kunststein aus Zement und Gesteinskörnungen ist in der Regel belastbarer als andere mineralische Baustoffe – abgesehen vielleicht von hartem Naturstein. Normales Mauerwerk, das aus Steinen und Mörtel besteht, ist dagegen deutlich weniger belastbar. Wobei es große Unterschiede gibt: Schließlich reicht das Spektrum von ziemlich druckfesten Ziegelklinkern und Kalksandsteinen bis hin zu Porenbeton oder Leichtbeton (mit Leichtzuschlägen wie Bims und Blähton).
Bei Mauerwerk ist zudem nicht nur das Material, sondern auch der Aufbau der Steine entscheidend. Vollbausteine mit dichtem Gefüge sind ein stabilerer Ankergrund für Dübel als Lochbausteine. Zudem hängt die Tragfähigkeit auch mit der Dicke der Wand zusammen. Platten aus Gipskarton, Sperrholz, Spanholz oder Faserholz, wie sie für Trockenbauwände verwendet werden, können natürlich nicht so hohe Lasten tragen wie massive Wände. Einerseits wegen der vergleichsweise geringen Druckfähigkeit dieser Materialien und andererseits wegen der dünnwandigen Konstruktionen im Trockenbau.
Das Material, aus dem eine Wand besteht, beeinflusst also auch maßgeblich die Auswahl des Dübels. Ein und dieselbe Last wird man in Beton vielleicht nur mit einem Kunststoffdübel befestigen, während man sich bei einem Ziegellochstein für einen chemischen Verbundanker entscheiden könnte. Doch das Wandmaterial beeinflusst nicht nur die Dübelauswahl, sondern auch das Bohrverfahren. Die drei wichtigsten Varianten für die Dübelbefestigung sind das Hammerbohren, das Schlagbohren und das Drehbohren.
Schlagbohrer
Schlagbohrer sind das typische Werkzeug für Heimwerker. In Mauerwerk aus Vollbaustoffen mit mittlerer Festigkeit – wie zum Beispiel Kalksandstein oder Vollziegel – leisten sie gute Dienste, um Löcher für Dübel zu erstellen. Auch in Beton von eher geringer Festigkeit werden diese Bohrer manchmal noch eingesetzt. Wenn die Maschine arbeitet, dreht sich der Bohraufsatz und zugleich werden Schlagbewegungen gegen den Grund des Bohrloches ausgeführt. Die Frequenz der Schläge ist zwar relativ hoch, die Energie pro Schlag aber eher gering. Um das Bohrergebnis zu optimieren, muss der Anwender die Maschine relativ fest gegen den Bohrgrund drücken.