Die Aufsparrendämmung und ihre Vorteile
Der Name Aufsparrendämmung drückt bereits das wesentliche Kennzeichen des Systems aus: Die Dämmung liegt nicht zwischen oder unter, sondern eben auf den Dachsparren. Die einzelnen Dämmplatten werden werkseitig meist so bearbeitet, dass sie an den Seiten ein umlaufendes Nut- und Federsystem haben. Dadurch ist eine vollflächige Verlegung ohne durchgehende Fugen und damit ohne Wärmebrücken möglich.
Der typische Dachaufbau bei einer Aufsparrendämmung besteht –von außen nach innen betrachtet– aus folgenden Schichten (siehe Grafik):
- Dacheindeckung (Dachziegel oder -steine),
- waagerechte Haltelattung für die Dacheindeckung
- senkrechte Konterlattung,
- Unterdeckbahn als zweite wasserableitende Ebene,
- Dämmplatten (häufig kommen PUR-Platten zum Einsatz, aber zum Beispiel auch XPS, Steinwolle oder Holzfaser),
- Dampfbremse,
- Dachsparren (oft mit zusätzlicher Untersparrendämmung).
Für den Zusammenhalt dieser Schichten sorgen spezielle Systemschrauben. Diese sind so lang, dass sie durch die Konterlatten, den Dämmstoff und die Dachbahnen hindurch mit den Sparren verbunden werden können.
Bauphysikalische Vorteile
Bei einer konventionellen Zwischensparrendämmung sind die Sparren nur auf zwei Seiten von Dämmstoff eingehüllt. Auf der äußeren und inneren Dachflächenseite werden sie dagegen nicht gedämmt und sind damit den Schwankungen der Außen- und Innenraumtemperaturen ausgesetzt. Die Dachsparren sind deshalb Wärmebrücken innerhalb der Dämmebene. Ausschalten kann man diese Wärmebrücken natürlich auch mit einer zusätzlichen Untersparrendämmung. Dabei entsteht unterhalb der Sparren eine raumseitige, vollflächige Dämmschicht.
Allerdings hat diese Lösung Nachteile. Zum einen geht im Dachgeschoss zusätzlicher Wohnraum verloren und zum anderen werden die Sparren dann auch noch auf ihrer Innenseite vom Dachgeschoss entkoppelt. Sie liegen wärmtechnisch betrachtet also komplett im Außenbereich des Gebäudes. Das mag im ersten Moment nicht weiter schlimm klingen, man muss sich aber vergegenwärtigen, dass das gesamte Dachtragwerk damit mehr oder weniger ungeschützt den äußeren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ausgesetzt ist. Und Holzsparren beginnen bei Temperaturschwankungen schnell zu knacken – und zwar oft gewaltig. Wer nicht glaubt, dass das für viele Hausbesitzer ein Problem ist, sollte mal den Begriff „knackender Dachstuhl“ in die Suchmaschine seines Vertrauens eingeben.