Sand, gebrannter Kalk und Wasser: Diese Bestandteile von Porenbeton kommen euch vielleicht bekannt vor. Kein Wunder, denn es handelt sich um die gleichen Zutaten, die auch für die Herstellung von Kalkputz oder Kalksandsteinen verwendet werden. Mit dem Kalksandstein hat der Porenbeton auch einen großen Teil des Herstellungsprozesses gemeinsam. Bei beiden Wandbaustoffen werden die Rohstoffe zu einem Mörtel vermischt, der später in einer Presse geformt und anschließend bei etwa 200 Grad unter Wasserdampf gehärtet wird.
Entscheidender Unterschied: Bei der Porenbetonproduktion gibt man noch eine kleine Menge Aluminiumpulver in das Mörtelgemisch. Das feinteilige Metall sorgt in dem alkalischen Mörtel für eine chemische Reaktion, bei der Wasserstoffgas freigesetzt wird, sodass sich überall im Mörtel kleine Gasblasen bilden. Diese Aufschäumung erfolgt vor der abschließenden Wasserdampferhärtung, das Material wird dafür kurzzeitig in speziellen Wannen aufbewahrt. Aber die Millionen kleinster Poren, die während des Aufschäumens entstehen, bleiben auch nach dem endgültigen Erhärten dauerhafter Bestandteil des Porenbetons.
Leicht und tragfähig zugleich
Trotz der vielen Luftporen und dem daraus resultierenden geringen Gewicht hat Porenbeton übrigens eine relativ hohe Druckfestigkeit (zwischen 2,5 und 10,0 N/mm³). Immerhin ist der Baustoff so tragfähig, dass er auch für mehrgeschossige Gebäude zum Einsatz kommt. Um die Stabilität zu erhöhen, ist es in der modernen Porenbeton-Produktion mittlerweile üblich geworden, dem Rohstoffgemisch auch etwas Zement hinzuzufügen. Das beschleunigt gleichzeitig die Herstellung, weil Zement als Bindemittel schneller erhärtet als Kalk.
Vorbildlich ist das Brandverhalten des Baustoffs: Die Steine sind nicht brennbar (Brandschutzklasse A1) und entwickeln bei Feuer weder Rauch noch toxische Gase. Abstriche muss man bei einem so porösen Material natürlich beim Schallschutz machen. Die Industrie bietet zwar mittlerweile auch Porenbetonbetonsteine mit erhöhter Rohdichte an, aber da dreht man sich gewissermaßen im Kreis: Wenn man den Porenanteil des Materials immer mehr verringert, landet man irgendwann beim Kalksandstein. Dann hat man zwar einen super Schallschutz, aber nur noch eine mäßige Wärmedämmung.