Barrierefreiheit: KfW-Förderung nutzen
Nach Angaben der Statistikämter lebten in Deutschland im Jahr 2010 etwa 16,8 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Den Prognosen zufolge soll ihre Anzahl bis 2030 um 33 Prozent auf rund 22,3 Millionen anwachsen. Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung nimmt auch deshalb so stark zu, weil die Menschen immer länger leben. Zugleich wünschen sie sich zunehmend, auch ihren Lebensabend zu Hause zu verbringen. Nach Angaben der Kommission „Wohnen im Alter“ des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung leben derzeit aber nur fünf Prozent der Senioren in barrierefreien oder -reduzierten Wohnungen. Es gibt also Handlungsbedarf.
Maßnahmen zur Barrierereduzierung
Völlige Barrierefreiheit ist in vielen Altbauten entweder gar nicht oder nur unter hohen Kosten zu realisieren. Aber für die betroffenen Menschen bedeutet es oft auch schon eine große Erleichterung ihres Lebensalltages, wenn nur gezielte Einzelmaßnahmen zur Barrierereduzierung umgesetzt werden. Dabei denken die meisten zuerst an Bodenrampen, Treppenlifte oder bodengleiche Duschen. Das Thema hat aber weit mehr Aspekte. Das wird deutlich, wenn man sich die vielfältigen Beispiele für Umbaumaßnahmen anschaut, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen ihres Programms „Altersgerecht Umbauen“ finanziell unterstützt werden:
- Wege zu Gebäuden: Wegeverbreiterung, Beseitigung von Schwellen und Stufen, rutschhemmender Belag.
- Haus- und Wohnungseingänge: leichtgängige, ausreichend breite, schwellenlose und einbruchssichere Türen, Wetterschutz (zum Beispiel Überdachung), Türschilder- und Briefkastenaufschriften für Sehbehinderte lesbar machen (etwa durch Braille- oder Reliefschrift).
- Treppen und Stufen: Handläufe ohne Unterbrechungen, Stufenmarkierungen, rutschhemmende Beläge, Umbau von Aufzügen, Einbau eines Treppenlifts (bei Häusern ohne Aufzug).
- Raumaufteilung verändern: Küchen, Wohn-/Schlafräume oder Flure vergrößern.
- Badumbau: bodengleiche Duschen, Waschbecken erhöhen, Badewannen umbauen (Einstiegshöhe senken, Türeinstieg oder Wannenlift einbauen), WC-Sitzhöhe verändern, Badtür-Umbau (Türflügel nach außen öffnen lassen, Schiebetür einbauen).
- Sicherheit und Bedienelemente: Stütz- und Haltevorrichtungen, bessere Erreichbarkeit von Schaltern (zum Beispiel für Licht, Rollläden, Türöffner), automatische Tür-, Tor- und Fensterantriebe, Fernsteuerungssysteme für Beleuchtung, Heizung und Klimatechnik, Gegensprechanlagen, Sicherheits-/Notrufsysteme.
- Mehrgenerationen-Wohnprojekte: Schaffung von Gemeinschaftsräumen für die Bewohner.
- Wohnumfeldmaßnahmen: zum Beispiel Schaffung von Sitz- und Spielplätzen in der Nähe von Gebäuden.